SWR2 Wort zum Tag

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Karlsruhe begeht in diesem Jahr ein wichtiges Jubiläum. Der Markgraf zu Baden gründete 1715 die Stadt und erließ im selben Jahr einen Brief, der den Neubürgern weit reichende Rechte zubilligte. Unter ihnen als erstes das Recht auf freie Religionsausübung. Seitdem leben in dieser Stadt Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Glaubensrichtungen. Wie bunt Karlsruhe ist, wird in einem  „Garten der Religionen“ deutlich, der aus Anlass des Stadtjubiläums geplant ist. In einem großen Kreis – Sinnbild des Miteinanders der Menschen – sind mehrere kleine Kreise angelegt, die für 5 Weltreligionen stehen: Buddhismus, Christentum, Judentum, Islam und Hinduismus. Ihre spezifischen Inhalte sind durch Symbole angedeutet, es gibt Bänke für die, die in der jeweiligen Religion zu Hause sind; so ist es auch möglich, sich gegenseitig einzuladen, auszutauschen und einfach von Mensch zu Mensch zu begegnen. Die Orte der einzelnen Religionen sind eingebettet in einen blühenden Garten und verbunden durch ein Netz von Wegen.

Die Verantwortlichen für das Projekt wünschen sich, dass mehr und mehr Menschen unterschiedlicher Religionen miteinander ins Gespräch kommen. Dass sie so ihrer eigenen Herkunft und Tradition begegnen und sich bewusster mit ihr auseinandersetzen. Und dass sie genauso andere Traditionen kennenlernen, Gemeinsamkeiten entdecken und Verschiedenheit als Bereicherung erfahren. So soll der Garten der Religionen dazu beitragen, dass sich heute – so wie vor 300 Jahren – Bürger und Bürgerinnen unterschiedlicher Kulturen und Religionen in einer Gesellschaft verwurzeln können. 

Es ist gut, wenn der Dialog unter denen beginnt, die dankbar ihren Glauben leben, und die in ihrer eigenen Religion frei geworden sind. Menschen sind dialogfähig, wenn sie sich frei in ihrer Religion bewegen und weniger an deren äußeren Formen und Vollzügen hängen. Diese führen ja meistens eher zum Streit als der Glaube selber.

Der „Garten der Religionen“ in Karlsruhe zeigt auch, wie nötig es ist, dass in allen Religionen Bildungsprozesse gefördert werden, die Menschen in ihrem Glauben  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19762
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