SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Bei mir ist es die Nase. Und mit steigendem Alter finde ich andere Stellen an meinem Körper. Stellen, die ich nicht besonders mag. Vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Die Nase zu groß, die Beine zu dick, der Hals zu kurz. Welcher Teil Ihres Körpers wäre es, den Sie ändern würden, wenn Sie das könnten?
Genau diese Frage stellte die Organisation „Jubilee Project“ fünfzig verschiedenen Menschen und drehte daraus ein Video. Verschämt lächelnd erzählt ein Mann, dass er schon als Kind wegen seiner Dumbo-Ohren gehänselt wurde. Eine charmante Asiatin hätte gerne größere Augen, weil das in ihrer Heimat als schön gilt. Und eine reizende Afro-Amerikanerin macht sich Gedanken über ihre Stirn, die sie zu groß findet.
Im zweiten Teil des Videos kommen Kinder zu Wort. Und plötzlich hören sich die Antworten ganz anders an. Ein kleines Mädchen möchte spitze Ohren wie eine Elfe haben. Ein Junge hätte gern Beine wie ein Gepard, damit er genauso schnell rennen kann. Und ein Mädchen mit Sommersprossen und Zahnspange kann mit der Frage gar nichts anfangen. „Ich mag meinen Körper, wie er ist“, sagt es und lacht.
Menschen sollen sich in ihrem Körper wohlfühlen. Das ist die Botschaft dieses Videos. Kinder können das offensichtlich besser als Erwachsene. Irgendwo auf dem Weg durch das Leben geht wohl die Fähigkeit verloren, mit sich selbst zufrieden zu sein. Und das ist eigentlich schade. Denn unser Körper ist Teil unserer Persönlichkeit.
Mögen mir also an allen Ecken und Enden Plakate signalisieren, dass mein Körper eigentlich ein Reparaturfall für den Schönheitschirurgen ist – es ist mein Körper, und er gehört zu mir. „Ich danke dir, Gott, dass ich wunderbar gemacht bin“, heißt es in der Bibel. Gott hat mich so gewollt und gemacht, wie ich bin. Ein guter Grund, Freundschaft mit dem eigenen Körper zu schließen. Und sich endlich einmal wieder wohl in der eigenen Haut zu fühlen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19737
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