SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Morgen ist Himmelfahrt. Was gibt’s denn da zu feiern? Immer weniger Menschen wissen davon oder feiern es gar. Deswegen will ich Sie heute Abend erinnern, warum wir diesen Feiertag haben.
Die Bibel erzählt: Nach seiner Auferstehung war Jesus wieder unter den Menschen auf der Erde. Ein paar Wochen lang war er seinen Freunden noch ganz nah. Sie haben immer noch mit ihm gelebt Und dann ist er auf einmal weg. Mit seiner Himmelfahrt entfernt er sich wieder von ihnen. Ein Grund zum Feiern ist das auf den ersten Blick nicht.
Auf den zweiten aber schon. Vielleicht hilft es, wenn man sich Folgendes klar macht: Himmelfahrt ist das Fest der Einheit. Für uns Christen schließt sich der Kreis, der an Weihnachten begonnen hat. An Weihnachten ist Gott als Mensch Jesus auf diese Welt gekommen. Hier hat er eine gewisse Zeit gelebt, mit den Menschen von Gott geredet, er hat vielen geholfen. Damit hat er sich Feinde gemacht. Am Ende wurde er hingerichtet. Und nach ein paar Tagen haben die Leute gesagt: Er ist nicht tot. Er ist auferstanden. Wir erleben das jeden Tag, wenn wir beieinander sind. Bis er dann an Himmelfahrt in den Himmel zurückkehrt. Er wird wieder eins mit Gott, dem Vater.
Jesus ist eins mit Gott seinem Vater. Und er hat gesagt: So soll es unter euch Menschen auch sein. Auch wir Menschen sollen eine Einheit sein. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Denn im Alltag gibt es so vieles, das uns Menschen voneinander trennt. Es gibt Streitereien mit Menschen, die wir nicht leiden können. Oder die Konkurrenz zu Kollegen, die in der Firma denselben Posten haben wollen wie man selbst. Selbst von guten Freunden können wir getrennt sein. Zum Beispiel, wenn wir vor lauter Stress im Alltag keine Zeit mehr füreinander haben. Wenn wir uns immer häufiger nur mit uns selbst beschäftigen und keine Zeit mehr haben, etwas gemeinsam zu unternehmen.
Morgen ist eine gute Chance, etwas daran zu ändern. Deshalb schnappe ich mir morgen den Bollerwagen und wandere mit meiner Familie und Freunden durch die Gegend. Allerdings erst nach dem Gottesdienst.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19732
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