Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Alle Menschen haben Angst. Und die Deutschen, so sagt man, haben besonders viel Angst – German-Angst, sagt man in Europa. Sorgen, die einen nicht schlafen lassen. Dass man in Geldnot gerät. Oder zum Pflegefall wird. Dass unsre jungen Leute arbeitslos werden. Und natürlich ist da die Angst vor den unheilbaren Krankheiten.
Jetzt gibt es Smartphones, die spielerisch damit umgehen. Zum Beispiel mit einer App, die „Worry-Box“ heißt. Nur ein Klick -- und du bist sie los, die Angst. Wie? Ganz einfach.
Zum Beispiel mit den „Relax-Melodies“
Entspannungs-Melodien.
Bei Schlaflosigkeit kann man sich einen Entspannungsklang zusammenstellen. Man kann auf das Bild einer Regenwolke drücken – und schon prasselt  es ganz entspannend.
Vögel zwitschern ins Ohr oder der Ozean rauscht. Ich habs mal ausprobiert. Es klingt wirklich ganz schön. Aber meine Angst ging trotzdem nicht weg.
Sie hat sich mitten ins Vogelgezwitscher gesetzt und mir tief in die Augen geschaut.
Vielleicht bin ich ja hoffnungslos altmodisch. Aber ich ziehe da eine andere Methode vor. Eine die vielfach erprobt ist.
Zum Beispiel: Du lädst deine beste Freundin zum Kaffee ein, und ihr redet.
Sie hört dir zu und du ihr.
Und ihr stellt fest, dass es die gleichen Ängste sind, die euch im Griff haben.
Und ihr schaut euch tief in die Augen. Dann hat die Angst nicht mehr viel Platz – in Herz und Sinn. So funktioniert das alte Modell Trösten.
Ich trage deine Last und du trägst meine. Und die Ängste, die sich nicht wegtrösten lassen? Ich kenne dafür ein großes Trostbuch. Im Alten Testament.
Die Psalmen.
In einem heißt es:
HERR, du erforschst mich und kennst mich.
Ich sitze oder stehe, so weißt du es, du verstehst meine Gedanken von ferne.
Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege....
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Psalm 139
Ich wünsche Ihnen einen guten Tag

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