SWR3 Gedanken

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Müsste, könnte, sollte, diese Worte mag ich nicht.“ Das sagt Harald Höppner, der in gut zwei Wochen was ziemlich Einmaliges macht:  Er kreuzt mit einem Schiff zwischen Libyen und Lampedusa um in Seenot geratenen Flüchtlingen zu helfen.

Weil er es nicht mehr hören konnte, dass Europa endlich was gegen die Flüchtlingstragödie im Mittelmeer machen sollte. Weil er die Fernsehberichte über ertrunkene Flüchtlinge nicht mehr sehen konnte. Darum wollte er einfach was tun. Und so hat er, die Landratte aus Brandenburg, die von Schifffahrt und Nautik keine Ahnung hat, einen Kutter gekauft. Mit ihm will er ab diesem Mai in genau der Gegend Schiffe orten, in der sich die meisten Flüchtlinge über das Mittelmeer wagen. Flüchtlinge in sein Schiff aufnehmen darf er nicht, weil er dann als Schlepper gilt. Er will aber helfen: Rettungswesten, Trinkwasser und Medizin verteilen. Vor allem aber will er andere Schiffe anfunken. Sie müssen dann helfen. Denn Rettung aus Seenot ist humanitäre Pflicht.  200 Leute machen bislang in 2 Wochenschichten mit: Schiffskapitäne, Ingenieure, Ärztinnen und Journalisten. Letztere sollen die Aktion öffentlich halten, als eine Art ziviler Seewache. Und so heißt die Aktion auch: „Sea Watch“ – Seewache. Die ersten 3 Monate ist ihre Finanzierung gesichert. Danach ist sie auf Spenden angewiesen. Natürlich gibt es wieder Leute, die Harald Höppner fragen, was denn eine solche Einzelaktion bringen würde. Ihnen antwortet er: „ Sie hat sich schon gelohnt, wenn wir nur 1 Menschenleben retten.“…

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19601
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