SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

„Sechs große Krüge hat Jesus mit Wasser füllen lassen und dann war’s der beste Wein. Das nenne ich mal ein super Wunder“, ruft mir mein Bekannter zu. Und dann erzählt er mir von seinem Jungen, der heute mit dieser Wundergeschichte aus der Schule kam.
Ich muss grinsen: „Und weißt du auch, wieviel in den Krügen drin war? 600 Liter besten Wein hat Jesus für diese Hochzeitsfeier in Kanaan spendiert“.
Jetzt hole ich etwas aus und erkläre, dass Jesus diese „Wunder“ nie wirklich wichtig waren.
„Bei dieser Hochzeit ging es Jesus nicht darum, dass der Wein ausging und er elegant für Nachschub sorgen wollte. Das hätte man auch anders machen können. Er war ganz am Anfang seiner Mission und es war sein erstes Wunder überhaupt. Damit wollte er ein Zeichen setzen: Jetzt geht es los, Gott fängt an, sein Himmelreich auf dieser Erde zu bauen. Viele Menschen haben das damals verstanden, denn das kommende Himmelreich wird in der Bibel immer wieder mit einer Hochzeit verglichen.
Und genau das passierte damals: Auf einer Hochzeit machte Jesus aus dem Wasser des Alltags richtig guten Wein. Seine Jünger verstanden dieses Zeichen.
„Meinst du, dass es solche Wunder noch heute gibt?“, fragt mein Bekannter.
„Ja, davon bin ich überzeugt. Aber die meisten Wunder sind eher unscheinbar, oft Alltagsdinge. Manchmal sagen die Leute dann: Da hast du Glück gehabt. Aber mir wird auf einmal klar: Das war mehr als Glück oder Zufall, da hat Gott seine Hände im Spiel gehabt.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19560
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