SWR3 Gedanken

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Gelassenheit - ein schönes Wort, das einem leicht und gern über die Lippen geht. Als Ideal oder als Ratschlag für andere. Aber wenn’s einen selbst betrifft?
In den letzten Wochen war ich alles nur nicht gelassen. Ich war im Dauerstress und hatte auch immer wieder mal Ärger. Und das mitunter so, dass mein Blutdruck in gefährliche Höhen getrieben wurde. Jetzt hab ich mal wieder ein neues Leben angefangen und neben regelmäßigem Sport und gesunder Ernährung gehört eine größere Gelassenheit zu meinem Veränderungsprogramm. Aber wie schwer das ist: nicht immer nur Vollgas geben und aus alten Gewohnheiten rauskommen. Das Leben, die Leute, die Arbeit lockerer angehen. Bei diesem Thema hab ich mich an die Erfahrungen eines weisen alten Mannes erinnert. Und einen Text rausgekramt, der zu meinen derzeitigen Übungen passt: Papst Johannes der 23te hat einmal 10 Gebote der Gelassenheit geschrieben und das erste dieser 10 Gebote möchte ich mal laut durchdenken.
Es heißt: „Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.“
Oooh ja. Wie gut ich das kenne: mir immer wieder zuviel vorzunehmen, immer wieder auch die Ansprüche an mich selbst zu hoch zu schrauben... Deshalb ist es nur sinnvoll und richtig dass ich mir nicht zuviel auflade, barmherziger mit mir selbst umgehe. Dann könnte es klappen, dass ich bei dem was ich tue gelassener werde und vielleicht auch zufriedener mit dem Ergebnis. Wenn ich zwar weniger erreiche, aber das Wenigere das ich mir vorgenommen habe, auch alles schaffe!
Jedes der 10 Gebote der Gelassenheit beginnt mit den Worten „Nur für heute“. Auch das gefällt mir an diesen Geboten. Da gibt es keine großen Pläne oder auch keine harten Schnitte, sondern nur für heute wird geplant, nur für heute wird gedacht oder gehandelt, in ganz bescheidenen kleinen Schritten. Nur für heute...
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