SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wie kann man nachhaltig leben? So also, dass auch die folgende Generation noch möglichst viel von unserer Erde hat. Mit dieser Frage wollen sich die Studierenden unserer Hochschulgemeinde in den nächsten Monaten intensiver befassen. Als wir uns vor kurzem die ersten Gedanken dazu gemacht haben, lagen unsere Handys vor uns auf dem Tisch. Auch mein eigenes. Schließlich trägt fast jeder so ein Teil mit sich herum. Es war ein seltsames Bild, besonders als uns klar wurde, dass kein Einziges davon nachhaltig produziert wurde. Was es alles kann, darauf haben wir beim Kauf geschaut. Vielleicht noch aufs Design oder den Markennamen. Die Frage, wie es hergestellt wurde, hat sich keiner von uns ernsthaft gestellt. Dass hinter den schicken Hochglanzoberflächen zum Beispiel jede Menge Dreck und Elend stecken kann, ist ja auch nicht leicht zu durchschauen. Für so ein Handy müssen Metalle aus dem Boden geholt werden. Oft unter immenser Umweltverschmutzung und erbärmlichen Arbeitsbedingungen. Über die zweifelhaften Zustände in chinesischen Zulieferbetrieben erfährt man eher selten etwas und nicht wenige der wertvollen Geräte landen nach zwei Jahren sogar beim alten Eisen. Dann muss wieder das neueste und natürlich viel bessere Teil her. Ein Irrsinn, der mit nachhaltigem Konsum nicht das Geringste zu tun hat.

Auch wenn es nicht immer um die großen, weltverändernden Dinge geht. Aber wer will, der kann auch heute schon bewusster leben. Zum Beispiel das Handy einfach solange nutzen, bis es wirklich kaputt ist. Das modernste Teil ist es dann nicht mehr und zum Angeben vor anderen taugt es schon gar nichts. Aber es macht, was es soll. Und wenn ich es will, könnte ich mir dann sogar ein nachhaltiger produziertes zulegen. Das gibt’s nämlich auch. Fairphone heißt es, kann dasselbe und ist nicht viel teurer als die Konkurrenz. Man muss es halt nur wollen.

 

 

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