SWR3 Gedanken

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„Von innen sieht ein Hamsterrad aus wie eine Karriereleiter“. Den Spruch habe ich auf der Internetseite gefunden. Eine Seite für Karriereverweigerer. Also Leute, die keine Lust haben, sich nach oben zu arbeiten. Weil sie die Erfahrung gemacht haben: „Von innen sieht ein Hamsterrad aus wie eine Karriereleiter“.
Ich finde das ziemlich mutig. Wenn ich bedenke, dass die meisten sich heute über ihren beruflichen Erfolg definieren.
Die junge Frau, die dieses Zentrum für Karriereverweigerung gegründet hat, hat erst mal eine glänzende Karriere als Journalistin hingelegt. Bis sie gemerkt hat, dass sie in einem starren System arbeitet, in dem sie selber zu erstarren droht. Sie ist ausgestiegen und arbeitet nur noch projektweise. Dafür will sie angemessen bezahlt werden und sie möchte vor allem nicht mehr „brennen müssen“.
Genau genommen war Jesus auch ein Karriereverweigerer. Er hätte die florierende Zimmermannswerkstatt  seines Vaters übernehmen sollen. Aber er tat es nicht, was ihm viel Ärger mit seiner Familie eingebracht hat. Mit 30 hat er Fischer, Zöllner und Handwerker um sich gesammelt. Die haben auch ihren Job hingeworfen, um etwas Besseres, Sinnvolleres zu machen. Überall, wo sie waren, haben sie eine leichtend helle Spur hinterlassen: Blinde konnten wieder sehen, Lahme konnten auf eigenen Füßen stehen und Arme haben wieder Hoffnung auf ein Leben in Würde gehabt.
Worauf es im Leben ankommt? Die Karriereverweigerer würden sagen: Nie mehr eine Karriereleiter hoch wollen, die in Wahrheit ein Hamsterrad ist. Jesus würde sagen:
Wenn du Andere glücklicher, friedvoller und lebendiger machst, dann wirst du auch glücklicher, friedvoller und lebendiger. Gott hat dir Talente geschenkt, damit du sie zum Wohl Anderer einsetzt. Das ist dein Job. Nicht mehr, nicht weniger.

http://www.hausbartleby.org/Prolog/werk/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19261
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