SWR3 Gedanken

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Die niederländische Stiftung „Mars One“ möchte in knapp 10 Jahren vier Menschen auf dem Mars landen lassen. Sie sollen dort eine Station errichten und dauerhaft bewohnen. Die Stiftung meint es ernst, sie arbeitet mit vielen Experten und mit einer technischen Hochschule zusammen.

Der 45 jährige Stephan Günther bewirbt sich für die Mission. Er ist Fluglehrer und Vater von drei Kindern. Er sagt: „Ins All zu reisen war immer mein Traum. Die Raumfahrt steckt in jeder meiner Zellen.“ Das muss sie auch, denn es ist schon irre, was Stephan Günther auf sich nimmt: Acht Jahre lang trainieren die Bewerber in Viererteams, von denen nur eines wirklich losfliegen soll. Auf dem Mars würden sie schwierige Bedingungen vorfinden: große Hitze, starke Winde, scharfkantigen Staub. Ohne Hightech-Raumanzüge wäre es gar nicht möglich auszusteigen. Und das Härteste: Ein Rückflug vom Mars ist nicht geplant, so viel Geräte und Treibstoff können einfach nicht mit hoch.

Wie stark muss dieser Traum sein, um alles dafür stehen und liegen zu lassen! Stephan Günther sagt: „Ich habe den Wunsch, Grenzen zu überschreiten.“ Und er sieht sich in einer Reihe mit denjenigen, die Amerika oder den  Seeweg nach Asien entdeckt haben.

Die Grenzen überschreiten – das scheint den Menschen im Blut zu liegen. Wir forschen immer weiter und dringen in unbekanntes Terrain vor. Was Stephan Günther mit der Mars-Mission vorhat wäre nichts für mich. Aber trotzdem: ich staune über zwei Dinge. Es ist schon fantastisch, zu was die Menschen fähig sind. Und wie viele Geheimnisse es noch zu entdecken gibt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19206
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