SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Geld allein, Geld allein macht nicht glücklich. Vor Jahrzehnten war das mal ein Schlager. Den Text aber, den hat schon damals keiner wirklich geglaubt. Trotzdem stimmt er, zum Teil zumindest. Wissenschaftler haben herausgefunden, das etwa der plötzliche Gewinn einer großen Geldsumme durchaus Glücksgefühle auslöst. Er bedeutet persönlichen Erfolg, eröffnet neue, größere Möglichkeiten und so fort. Dumm nur, dass so ein plötzliches Glücksgefühl wie eine Fata Morgana ist. Es verschwindet so schnell, wie es gekommen ist und der Alltag hat uns wieder, egal ob arm oder reich. Den vermeintlich nicht enden wollenden Glücksrausch durch die Hochzeit, den Lottogewinn, die Geburt eines Kindes – es gibt ihn schlicht und einfach nicht, auch wenn wir noch so heftig darauf hoffen.
Ganz anders ist das mit dem Gefühl innerer Zufriedenheit. Wer sehr reich ist, ist meistens auch ziemlich zufrieden. Trotzdem äußern die viel, viel ärmeren Bewohner mancher Entwicklungsländer mitunter eine noch höhere Zufriedenheit mit ihrem für unsere Verhältnisse armen Leben. Die hängt nämlich durchaus nicht nur mit dem hart erschufteten Reichtum zusammen. Viel wichtiger etwa, sagt die Glücksforschung, sei das Zusammensein mit Menschen, die ähnlich ticken wie wir, die uns schätzen oder sogar lieben. So etwas schenkt nicht nur Glücksmomente, sondern gibt dem Leben auch jene tiefe, anhaltende Zufriedenheit. Und noch etwas haben die Forscher herausgefunden: Auch Religion erhöht die Lebenszufriedenheit. Vielleicht ja aus den selben Gründen. Weil Menschen, die glauben, einen tieferen Sinn in ihrem Leben finden können. Den müssen sie sich nicht mal mühsam erarbeiten. Er wird ihnen geschenkt. Einfach so und das macht glücklich und zufrieden.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=192
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