Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Jedes Jahr wächst sie zu zwei kleinen Stapeln heran: die Weihnachtspost, die ich bekomme. Ein Stapel bei mir zuhause, ein Stapel im Büro. Ich freue mich darüber. Alle Jahre wieder. Denn jede Karte, jeder Brief, jede Mail ist ein sprechendes Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass jemand an mich denkt und es gut mit mir meint. Das spiegeln die herzlichen Grüße und die lieben Wünsche in der Weihnachtspost wider. Durch jeden Weihnachtsgruß wird spürbar: Da gibt es eine Brücke von Mensch zu Mensch, etwas, was uns verbindet. Natürlich ist das bei einem Kooperationspartner im Beruf etwas anderes als bei einer befreundeten Familie. Aber so wird durch die Weihnachtspost auch deutlich: Unser Leben spielt sich in vielfältigen und unterschiedlichen Beziehungen ab. Es ist schön, wenn die Weihnachtspost das eigene Beziehungsnetz widerspiegelt. Denn gute persönliche Verbindungen zu Mitmenschen und gute Gemeinschaft, die sind ja entscheidend für die Lebensqualität. Das kann auch durch die Weihnachtspost nochmals neu bewusst werden. Und deshalb nehme ich mir an diesen Tagen die Zeit, um alle Karten, Briefe und Mails, die ich bekommen habe, noch einmal in aller Ruhe nacheinander durchzulesen. Es steckt viel drin, sie können mir viel geben. Und das alles möchte ich in Ruhe in mich aufnehmen und mich daran freuen.  

Es ist doch interessant: Bei keiner anderen Gelegenheit im Jahr schicken so viele Menschen einander herzliche Grüße und liebe Wünsche wie zu Weihnachten. Das ist kein Zufall. Das ergibt sich aus dem tieferen Sinn dieses Festes. 

An Weihnachten feiern wir, dass Gott eine neue Beziehung zu den Menschen knüpft. Dass Jesus geboren wurde bedeutet: Gott wird Mensch. Gott bringt durch Jesus neue Liebe in die Welt. Jesus stiftet die Menschen zur Gemeinschaft an. Für mich ist Gott der innerste Punkt dessen, was mich mit anderen Menschen verbindet. Glücklich leben heißt, in guten menschlichen Beziehungen mit anderen leben 

Ich freue mich, dass das ich das auch durch die Weihnachtspost wieder neu spüren kann. Und deshalb schreibe ich zu Weihnachten auch umgekehrt liebend gerne denen, die mir wichtig sind.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18991
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