Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Jetzt kommen wieder die Könige aus dem Morgenland. Denn Sternsinger ziehen von Haus zu Haus. Sie bringen den Dreikönigs-Segen zu den Wohnungen. Sie sammeln Geld für Kinderhilfsprojekte. Süßigkeiten gibt’s meistens obendrauf.  Ich freue mich jedes Jahr auf den Besuch der Sternsinger und auf den Segen. Segen ist immer gut. Und deshalb freue ich mich, wenn die Kinder, also Königinnen und Könige, dann kommen. Dann höre ich zu, mit großmütterlichen Gefühlen. Manchmal gelingen den Kindern die Lieder nicht so ganz. Oder die Schminke des Schwarzen ist verrutscht. Oder einer der Könige muss mal dringend dorthin, wo selbst der Kaiser zu Fuß hingeht. Und der Segensspruch kommt auch wirklich nur mit Hilfe unserer Trittleiter oben an die Tür. Aber dann, wenn die Sternsinger wieder fort sind, duftet es noch lange nach Weihrauch.

Sternsingen ist eine alte Tradition. Schon 500 Jahre  alt. Sternsingen erinnert an eine Geschichte aus der Bibel. Da wird von Sternkundigen aus dem Morgenland erzählt. In den Sternen haben sie gelesen, dass da im Nahen Osten ein besonderes Kind zur Welt kommen wird. Ein Königskind. Und sie sind aufgebrochen auf eine lange Reise. Als sie am berechneten Ort ankamen, fanden sie keinen König, sondern ein hilfloses Kind mit armen Eltern. In einem Stall. Dieser Jesus also soll der neugeborene König sein? Äußerlich sprach ja nichts dafür. Aber sie sind nicht enttäuscht wieder weggegangen. Es muss ein Segen ausgegangen sein von dieser Begegnung. Die Sternkundigen haben eine besondere Situation erspürt. Und sie haben dem neugeborenen Jesus ihren Respekt und ihre Verehrung gezeigt. Sie haben gespürt, dass dieses  Kind später in der Weltgeschichte eine besondere Rolle spielen wird. Dass von ihm einmal ein besonderer Segen ausgehen wird.

Am heutigen Dreikönigstag wird in Gottesdiensten diese tiefe Erkenntnis gefeiert. Und – weil wir Menschen auch Segen zum Anfassen brauchen,  bringen die Sternsinger etwas von diesen Segen in die Wohnungen.

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