SWR3 Gedanken

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Und noch einmal: Frohe und gesegnete Weihnachten, heute am 7. Januar. Jedenfalls für alle orthodoxen Christen, die zur Gruppe der sogenannten Altkalendarier gehören. Das sind die russisch, mazedonisch, serbisch und georgisch-orthodoxen Kirchen.
Diese orthodoxen Christen verwenden für den kirchlichen Gebrauch eben noch den Alten Kalender, nämlich den Julianischen. Während sich alle anderen nach dem sogenannten Gregorianischen Kalender richten, was dazu führt, dass der 25. Dezember bei den Altkalendariern eben heute ist.
Man mag darüber lächeln, dass es Menschen gibt, die ihre Tradition an einen alten Kalender hängen, ich finde es schön. Es reißt mich so ein wenig aus meinem Plätzchenkoma und meiner Gemütlichkeit. Ich kann nochmal über Weihnachten nachdenken ohne den ganzen Rummel um Weihnachtsmärkte und Geschenke. Kann mich nochmal an dem Kind in der Krippe freuen und die Weihnachtsgeschichte ohne den Glitter und Glamour hören. 

Nicht das Große und Mächtige und Erfolgreiche ist das Wichtigste im Leben, sondern das Kleine, Ohnmächtige und Gefährdete.
Nicht das, was ich sowieso schon kenne, muss ich nochmal bestaunen, sondern das was mir fremd ist, was ich nicht kenne. Gott als Mensch. 

Dass ich daran nochmal erinnert werde - heute, an dem Tag, an dem ich wieder ganz gewöhnlich zur Arbeit gehe und der Wahnsinn des Alltags mich wieder packt, darüber bin ich froh. Wo doch alle wieder so groß und mächtig und erfolgreich tun und ich schon am dritten Januar alle meine Vorsätze über Bord geworfen habe und in meinem alten Trott lebe.
Also noch einmal: Frohe und gesegnete Weihnachten. 

 
https://www.kirche-im-swr.de/?m=18962
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