SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Naomi Rachel berichtet, dass ihr jüdischer Großvater
es wirklich extrem getan hat;
ich selbst habe auch noch Menschen kennengelernt,
die damit ganz vertraut umgegangen sind, natürlich irgendwie:
Sie verabreden sich mit anderen Menschen zu einem Treffen
oder zu einem anderen Termin;
sie versprechen, etwas zu erledigen oder anzurufen –
und sagen dazu: So GOtt will.

Wir essen heute Mittag um eins, so GOtt will,
sagte Naomis Großvater.
Das ist einerseits wirklich extrem – von jetzt bis zur Suppe:
das ist doch nun wirklich eine überschaubare Zeit.
Aber klar: Er hat wirklich daran geglaubt,
dass die Geschichte dieser Welt jederzeit enden könnte;
er hat sich ganz darauf verlassen,
dass GOtt die Welt und ihn selbst am Leben hält.
Da musste er sogar die Planung der nächsten paar Stunden
mit dieser kleinen Einschränkung versehen.

Wir werden uns im August treffen – so GOtt will und wir leben:
Ja – aber das ist doch seltsam unsicher;
als müsste man jederzeit mit dem Ende rechnen – was soll das?
Wie kann man denn so leben? Natürlich werden wir noch leben…

Jede und jeder weiß, wie wenig natürlich das in Wirklichkeit ist.
Dass jederzeit was passieren kann – ein Zufall, ein Unglück;
und alle wissen: Die Sicherheit, in der wir uns wiegen, ist fragil.

Aber wenn ich sage, dass ich im Juni zweiundsechzig werde – so GOtt will:
Dann sage ich das sehr zuversichtlich und voller Hoffnung.
Weil ich weiß: Mein Leben ist in GOttes Hand
und GOtt wird bei mir sein, auch in diesem Jahr – wenn er das will.
Und dass er das will: Das ist meine Lebens-Erfahrung und Lebens-Hoffnung.

Ich wünsche ihnen heute jedenfalls ein gutes Jahr 2015 –
GOttes Segen für jeden Tag;
und dass viele von Ihren Wünschen in Erfüllung gehen – so GOtt will;
und alle ihre Hoffnungen!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18953
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