SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Ich wünsche Ihnen ein glückliches, gesegnetes Neues Jahr!
Auch wenn mir das vergangene Jahr wieder mal viel zu schnell vergangen ist und ich so manchen Moment gern viel länger festgehalten hätte, ich hoffe darauf, dass auch das Neue Jahr mir freundlich gesonnen ist und Gutes für mich bereit hält.
Gute Vorsätze für das neue Jahr habe ich nicht konkret gefasst, obwohl ich vielleicht so manches anders machen will. Aber ob und wie es mir gelingen kann, wird sich zeigen. Da bin ich einigermaßen gelassen. Und ich habe auch kaum konkrete Pläne für 2015. Das letzte Jahr ist bis zum Schluss so ereignisreich gewesen, dass ich mir erst ein paar vage Gedanken fürs neue gemacht habe.

Dagegen haben wir Bekannte, wenn ich mit denen am Anfang des neuen Jahres telefoniere, da bin ich jedes Mal erstaunt wie genau sie beinahe das ganze Jahr schon geplant haben. 
Alles scheint bei ihnen schon terminlich gebunden. Natürlich ist Planung in vielen Dingen sicher unbedingt notwendig, aber es gibt  Dinge, die möchte ich erst mal auf mich zukommen lassen und spontan entscheiden können.
Unser Leben verläuft nun mal nicht immer so wie wir uns das vorstellen.
Jetzt freue ich mich erstmal auf ein weiteres Jahr mit all den Menschen, die mir wichtig sind, die ich zu dem Glück brauche, das wir uns in diesen Tagen so oft wünschen. Und hin und wieder brauche ich sicher auch Engel, Schutzengel an meiner Seite. Aber ganz bestimmt Menschen, die für mich wie Engel sind.
Jemandem ein gesegnetes Jahr wünschen, heißt, ich vertraue dich Gott an in diesem neuen Jahr, weil du mir am Herzen liegst. Denn ich weiß, vieles ist ungewiss und liegt nicht in unserer Hand. Die folgende Geschichte erzählt davon:

Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des neuen Jahres stand:
„Gib mir ein Licht,
damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit
entgegengehen kann!“
Aber er antwortete:
„Gehe nur hinein in die Dunkelheit und lege deine Hand in die Hand Gottes.
Das ist besser als ein Licht
und sicherer als ein bekannter Weg.“

Ein Glück
dass es diese Hand gibt
und Engel, die mir sagen,
was richtig und wichtig ist.
Du weißt nicht,
was kommt,
du weißt nicht,
wer geht.
Aber du bist gewiss:
Wer dich hält
und dich trägt
auch über die Abgründe hinweg.

(Uwe Seidel)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18940
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