Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Überschwemmungen, Waldbrände, verrücktes Wetter – auch in unseren Urlaubs-ländern ist der Klimawandel angekommen. Was tun?

Jetzt wird er einem doch so langsam richtig unheimlich und unangenehm: Der Klimawandel. Denn spätestens in diesem Jahr hat er Einfluss auf etwas erreicht, was uns wirklich wichtig oder sogar ein bisschen heilig ist: unseren Sommerurlaub. In Süditalien war es in den letzten Wochen so heiß, dass man den Pool am besten gar nicht mehr verließ – wer Pech hatte, muss-te vor Waldbränden fliehen. Zuhause in Deutschland sehnte man sich immer mal wieder zu-rück nach den Temperaturen von April. Und wer nach Südengland reisen wollte, der musste sich auf riesige Überschwemmungen einstellen. Ich war dieses Jahr zum ersten Mal in Nor-wegen, ein wunderschönes Land. Aber auch wir konnten einige Wanderwege kaum benutzen, weil sie sich in Sturzbäche verwandelt hatten. Der Reiseleiter erzählte von Bergrutschen, wie es sie in der Region noch nie gegeben hätte.
Also sogar im Urlaub: Katastrophenstimmung. Ich habe meine zwei Wochen im Norden trotz-dem sehr genossen, hab gestaunt über faszinierende Natur, über unendlich weite grüne Hochebenen, über wunderschöne Fjordlandschaft. Aber die nassen Füßen, die wir dort beka-men, haben mich schon auch sehr nachdenklich gemacht: Was passiert bloß mit dieser Erde? Was stellen die Menschen mit Gottes Schöpfung an? Und: Was kann ich tun, um diese fantas-tische Schöpfung zu schonen, zu erhalten? Kann ich als Einzelne überhaupt etwas ändern am gigantischen globalen Klimawandel?
Ja, ich glaube schon, dass das geht. In der Ferienzeit und natürlich vor allem auch: zuhause, das Jahr über. Mich hat dieser Urlaub mit Klimawandel wieder dazu motiviert, auf viele klei-ne und größere Dinge stärker zu achten: darauf, dass ich das Wasser abdrehe, beim Zähneput-zen oder wenn ich mich unter der Dusche einseife - Hunderte Liter saubersten Wassers gehen sonst verloren. Darauf, dass ich beim Fernseher oder bei der Musikanlage das Standby aus-schalte – und damit Strom spare. Natürlich geht’s auch darum, sich umweltfreundlich fortzu-bewegen: mit dem Fahrrad oder dem Bus oder zu Fuß. Und in den Urlaub fliegen, wie diesmal nach Norwegen: Das werd ich auch nicht jedes Jahr tun. Damit ich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die Urlaubslandschaft in gutem Klima genießen kann – und mit trockenen Füßen.

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