SWR3 Gedanken

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Früh morgens um 3.45 Uhr setzt sich Dietmar Kattinger auf den Beifahrersitz eines 40-Tonners. Eigentlich ist er Theologe im Bistum Münster. Aber heute will er den Arbeitstag eines Fernfahrers kennen lernen. Abends um 18 Uhr ist er sich dann sicher: „Dieser Beruf zählt für mich zu den härtesten und gefährlichsten, die es gibt.“ Ja, der Beruf des Fernfahrers ist kein Zuckerschlecken: Jeden Tag allein unterwegs, getrennt von der Familie, unter enormem Zeitdruck und ständig den Gefahren des Verkehrs ausgesetzt.
Dieses Einzelkämpfer-Dasein hat Dietmar Kattinger auf die Idee gebracht, ein Gebetbuch von und für Fernfahrer zu machen. Das Büchlein soll im September erscheinen. Es wird rund 200 Gebete enthalten. Von den Fahrern selbst, aber auch von ihren Familien und Arbeitgebern.
Einige Gebete sind schon beim Bistum Münster eingegangen. Und die Themen sind ganz unterschiedlich: die Sorge um eine gute Fahrt, um die strapazierte Ehe, um den Erhalt des Arbeitsplatzes. Oder der Dank dafür, gerade einem Unfall entronnen zu sein oder für das freundliche Wort der Bedienung an der Raststätte.
Klemens Tabke ist Fernfahrer. Sein Führerhaus ist gut ausgestattet: Telefon, Kühlbox, Standheizung. Ein Gebetbuch gehört bisher noch nicht dazu. „Eine tolle Idee“, meint er. „Wenn abends nach dem Essen Ruhe ist oder wenn ich mal wieder auf´s Entladen warte, dann wäre das eine tolle Sache.“
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