SWR3 Gedanken

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„Kann ich Ihnen mit Facebook chatten“, fragt ein etwa 70Jähriger nach dem Gottesdienst, „ähm, messagen“, verbessert er sich. Ich muss schmunzeln und dran denken, wie mein Sohn stöhnte: „Spätestens wenn auch noch Opa facebookt, werd ich woanders posten.“ Tja, es gibt auch längst weitere Plattformen. Und ja, es gibt natürlich auch ein Leben ohne Netzwerke - aber auch eins mit.
Ich diskutiere nicht mehr über Pro und Contra Facebook, genauso wenig wie über Federkiel, Fax oder Telefon. Diese Plattform ist schlicht ein „neues Medium“, das längst Teenie geworden ist. Seit über 10 Jahren wird Facebook genutzt, geheiligt oder verteufelt – besonders in Kirchenkreisen - wie einst das angeblich „verblödende“ Radio, Fernsehen oder das laut Merkel „Neuland“ Internet. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat sich gerade auf der jüngsten Sitzung ausführlich mit den Sozialen Medien befasst. Ein guter Ansatz.
Klar, es gibt sie, die Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der Netzwerke. Dummbatzdämliches wird xfach geteilt, dazu Cats, Dogs and Foodfotos satt. Und alle reden mit, auch die, die nix zu sagen haben. Drum prüfe genau, was zu posten ist.
Doch es gibt auch Wunderbares, Witziges und: Nie war ich so fix vernetzt mit der Freundesschar und mit Menschen worldwide. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“, heißt es seit Adam und Eva. Menschen sind nun mal Netzwerker. „Sehn wirn uns jetzt auch Facebook?“ fragt der 70Jährige. „Klar“, lache ich, „gefällt mir.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18740
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