SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Liebe Kinder, unsere Erde ist bedroht. Schuld sind wir, die Erwachsenen. Das klingt wie aus den Kika-Nachrichten anlässlich des jüngsten Klimagipfels. Aber die Zeilen wurden vor genau 25 Jahren verfasst. Kirchenleute schrieben an die Kinder der Welt:
Wir müssen uns einsetzen, dass keiner mehr einen anderen im Krieg erschießt.
Wir müssen teilen lernen, dass niemand mehr verhungert. 
Wir müssen uns bemühen, dass jeder in einer heilen Natur leben kann.
Naiv klingt das, zu Recht, in einem "Brief an die Kinder". Ein einziges Mal, 1989 in Dresden, kurz vor dem Mauerfall, wandten sich Delegierte der "Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" an den Nachwuchs. Sie fühlten sich verantwortlich für die kommende Generation. Sie wollten nicht nur für diese Welt beten, sondern auch handeln...
Die Kinder von damals sind heute um die 30 Jahre alt, viele sind inzwischen selbst Eltern. Und so alt die Appelle klingen, so aktuell sind sie geblieben. Wir leben als Kinder der einen Welt inzwischen verbandelt und vernetzt wie nie zuvor. Gegen Klimawandel, Krisen und Terror können wir nur miteinander arbeiten.
Naiv? Nein, eine Vision, die ich meinen Enkeln noch vor Augen malen will. „Wenn wir müde geworden sind“, so der Kinderbrief, „sollt ihr an unsere Stelle treten. Glaubt nicht, dass wir alles wissen, aber glaubt, dass wir alles tun wollen.“
Ja, ich will es in Gottes Namen versuchen. 


https://www.kirche-im-swr.de/?m=18739
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