Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Ein halbes Jahr im Weltall – da sieht man die Erde auf einmal ganz anders. Alexander Gerst kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Vor drei Wochen ist der deutsche Astronaut aus dem Weltall zurückgekehrt. Ungefähr sechs Monate war er auf der internationalen Raumstation ISS. Zusammen mit russischen und amerikanischen Kollegen hat er spannende wissenschaftliche Experimente durchgeführt. Und hatte dabei immer mal wieder Zeit für einen Blick auf die Erde. Natürlich wusste er durch Fotos und Schilderungen anderer Astronauten schon vorher, wie es von da oben aus aussehen würde. Aber als er dann aus 400 km Höhe auf die Erde sah, war er doch überrascht, wie viel Schwarz um den Planeten Erde herum war. Alles um die Erde herum war kalt und ohne Sauerstoff. Keine Chance für Menschen, außerhalb der Erde zu überleben. Mit dem Blick aus dem All wurde ihm klar, wie menschenfreundlich doch der Planet Erde ist. Als ihm Freunde Bilder von der Erde ins All schickten, schaute er sich das Foto von einem grünen Garten am längsten an. Aber er entdeckte noch etwas: Wie verletzlich die Erde wirkt, wenn man sie aus dem Weltall betrachtet. Wie dünn die Atmosphäre um die Erde ist! Alexander Gerst konnte es auf einmal nicht fassen, dass ausgerechnet Menschen das Leben auf der Erde gefährden. Das ließ ihm keine Ruhe mehr. Noch während der Zeit im All machte er viele Fotos und schickte sie runter, damit auch die Menschen auf der Erde ihren Heimatplaneten in seiner Schönheit und Verletzlichkeit sehen konnten. Als er wieder auf dem Boden der Erde angekommen war, schwärmte er nicht nur von den tollen wissenschaftlichen Experimenten und der wunderbaren Zeit im Weltall. Vor Journalisten sagte er: „Wenn man da oben in so einem Raumschiff schwebt und runterschaut auf den kleinen blauen Planeten, dann wirkt es grotesk, dass sich Menschen bekriegen oder die Umwelt verschmutzen.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18705
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