SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Ich erinnere mich noch heute dankbar an meinen ersten Arbeitstag vor fast genau 16 Jahren. Zwei Tagen erst war ich damals in einer fremden Stadt. Vor mir lag ein noch unbekanntes berufliches Aufgabenfeld und überhaupt hatte ich das Gefühl, ziemlich allein zu sein. Es war der Chef, der mich an jenem Morgen mit einer Flasche Sekt empfing, die übrigen Mitarbeiter hinzuholte und gemeinsam mit uns auf einen neuen, guten Anfang anstieß.
Einschneidende Veränderungen im Leben bringen oft Unsicherheit und sogar Chaos mit sich. Nicht nur der Start in einem neuen, unbekannte Job. Auch der letzte Tag eines langen Berufslebens, der Verlust des Arbeitsplatzes, der Bruch einer Liebesbeziehung oder gar der plötzliche Tod eines geliebten Menschen. In diesem Moment ein helfendes, begleitendes Ritual zu haben, das einem deutlich macht: Du bist jetzt nicht allein, kann Wunder wirken. Eine würdige Abschiedsfeier ebenso wie der bewusst gestaltete Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Oft jedoch bleiben wir gerade in diesen Situationen auf uns allein gestellt.
Alle Religionen kennen seit frühester Zeit diese Riten an wichtigen Wendepunkten des Lebens. Im Christentum etwa die Taufe, das Begräbnis oder der kirchliche Segen am Beginn einer Ehe. Doch auch eine schlichte Segensfeier an einschneidenden Punkten im Leben ist möglich. Eine Feier jedenfalls, die dem, der von nun an einen neuen Weg zu gehen hat sagt: Du machst diesen Schritt nicht allein. Nicht nur wir begleiten dich in diesem Moment, sondern auch Gott.
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