SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wenn ich auf Reisen gehe, nehme ich einen Koffer mit. Darin befinden sich Hosen, Pullover, Schuhe. Nun eben alles, was man so braucht, wenn man in der Fremde ist. Das was mir aber wirklich wichtig ist, packe ich nicht in den Koffer. Das tue ich ins Handgepäck. Meine Papiere, mein Geldbeutel, all das, was ich keinesfalls verlieren will, weil ich mich sonst verloren fühle.
Auf ihrer Internetseite fragt die Zeitschrift „chrismon“ Menschen nach ihrem Handgepäck. Gemeint ist aber nicht das, was ich auf Reisen mitnehme. Nicht Papiere, Geldbeutel und so weiter. Gemeint ist das, was meine Seele braucht. Worte, Sätze, Texte, die mir wirklich wichtig sind. Die ich nicht verlieren will, weil ich mich sonst verloren fühle. Eine Art Handgepäck der Seele für die Reise durchs Leben.
Das Vater Unser gehört für viele Menschen in dieses Handgepäck. Das uralte Gebet der Christenheit, das quer über den ganzen Globus gebetet wird. Oder der 23. Psalm, der Gott als guten Hirten beschreibt. Der mich zu frischem Wasser führt und mit mir durch dunkle Täler geht.
Manche nennen auch Liedverse, die ihnen etwas bedeuten. Wie zum Beispiel den Weihnachtsklassiker „O du fröhliche“ oder das Trostlied „Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand.“ In meinem Handgepäck ist auf jeden Fall ein Wort, das bei nahezu jedem Gottesdienst eine Rolle spielt. „Der Herr segne dich und behüte dich.“ Beim Klang dieser Segensworte atmet meine Seele durch.
Und nun: Was haben Sie in Ihrem Handgepäck? Was sind Worte, Sätze, Texte, die Ihnen etwas bedeuten? Denken Sie doch heute für ein paar Minuten darüber nach. Kann aus der Bibel sein, muss nicht aus der Bibel sein. Hauptsache, Ihre Seele hat etwas im Handgepäck. Trostworte, Hoffnungsworte, Lichtworte. Für eine gute Reise durchs Leben.

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18647
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