SWR3 Gedanken

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Entweder ist das hier ein ganz besonders guter Zufall; oder es ist eine glückliche Fügung, wie manche das sehen mögen. Jedenfalls passt es gut zusammen: Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass zum ersten Mal überhaupt jemand aus Pakistan den Friedensnobelpreis bekommen wird: Malala Yousafzai, siebzehnjährige Schülerin aus dem pakistanischen Swattal,
teilt ihn sich mit dem Inder Kailash Satyarthi. Friedensnobelpreis also einerseits. Und andererseits steht Pakistan im Blickpunkt morgen, beim katholischen Sonntag der Weltmission.
In Pakistan geht es dabei vor allem auch um Bildung – und das ist ja mehr als Lesen und Schreiben können; gute Bildung für möglichst alle ist ja ganz zentral wichtig ist, wenn Armut und Hunger nachhaltig beendet werden sollen, und damit endlich auch die Frauen gleichberechtigt leben können. Malala Yousafzai weist  dabei noch mal auf ein spezielles Problem hin:
Es gibt islamistische Kreise, die Bildung für Sünde halten; und dass Mädchen und Frauen studieren oder auch nur zur Schule gehen, kommt für die gar nicht in Frage.
Malala hat gegen diese Wahnsinn Widerstand geleistet – zu Hause, vor Ort und per Internet-Blog weltweit. Taliban haben sie deswegen zu ermorden versucht. Sie hat das Attentat schwer verletzt überlebt – und macht inzwischen von London aus weiter. Vor Gott sind wir alle gleich, hat sie gesagt, vor der UNO Weltjugendversammlung. Und: selbst wenn ich könnte, würde ich keine Rache üben – das habe sie vom Propheten Mohammad und von Jesus Christus gelernt.
Malala ist weiter, offensichtlich, als viele in ihrer Heimat.
Sie hat erkannt, dass der Islam eigentlich eine Religion des Friedens ist. Lasst uns zusammen friedlich kämpfen – für die Rechte der Frauen und für das Recht jedes Kindes auf der Welt, zu lernen, fordert Malala. Christen und die katholische Mission
können ihr da nur zustimmen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18512
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