SWR3 Gedanken

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„Ich bin dann mal weg“. Seit Wochen ist der Bestseller von Hape Kerkeling auf einem der ersten Plätze der Bestsellerlisten. Eine amüsant besinnliche Pilgerreise auf dem Jakobsweg als Quotenrenner. Erstaunlich. Womit hat Hape Kerkeling in seinem Buch nur den Nerv der Zeit getroffen?
„Ich bin dann mal weg...“ hat er seinen Freunden gesagt – ohne genau zu wissen, was er eigentlich will! Er, als Komiker auf dem Pilgerweg! Schon komisch und ihm wohl auch ein bisschen peinlich. Diese Frage, was er eigentlich will, die hat er sich auch unterwegs so manches Mal gestellt. Wenn ihm die Füße wehtaten, wenn er die Knie nicht mehr spürte, wenn der Regen seine angeblich wasserdichte Regenjacke durchnässte und er am Ende seiner Etappe in einer bescheidenen Pilgerherberge schlafen sollte.
„Was tue ich überhaupt hier?“ Vielleicht hat genau diese Frage seinem Buch den ersten Platz gebracht. Diese Frage, die sich wohl die meisten von uns irgendwann stellen – gerade wenn sie an schwierigen Punkten in ihrem Leben ankommen: „Was tue ich überhaupt hier? Wo gehe ich jetzt hin? Was macht hier noch Sinn?“
Sich diese Frage erst mal zu erlauben, braucht schon Mut. Sich dann auch tatsächlich auf den Weg, auf die Suche zu begeben nach dem eigenen Ich, nach den eigenen Wurzeln, das braucht dann zusätzlich Energie und Kondition und letztendlich ein gutes Stück Gottvertrauen. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass ich dort ankomme, wo ich gerne hin will! In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der sagt Gott zu einem Menschen in so einer Situation einen ganz einfachen Satz: „Lass dich durch nichts erschrecken und verliere nie den Mut, denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“
Ob’s das war, was Hape Kerkeling auf seiner Reise entdeckt hat? Dass man nicht allein ist, wenn man sich auf den Weg macht. Dass Gott mitgeht? Schön, oder?
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1847
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