SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Die Sprache des Herzens ist wichtiger als die Sprache des Mundes: Das habe ich im Urlaub gelernt.
Als wir eine englische Familie auf dem Campingplatz kennenlernen, finden wir uns sympathisch, spielen miteinander Karten am Abend und teilen den Wein. Unsere Kinder können kein Englisch, dafür sind sie noch zu klein und Jack und Lily können kein Deutsch, aber die vier verstehen sich gut. Sie machen einfach Quatsch und Mau-Mau spielen geht auch so.  „It’s your Turn – Du bist dran“ verstehen bald auch unsere Kinder.
Jack und Lily und ihre Eltern verlassen uns nach ein paar Tagen. Unsere Kinder orientieren sich wieder um. Diesmal sind da auch deutsche Kinder. Mit denen ist die Kommunikation einfacher. Aber von Jack und Lily sprechen die Kinder bis heute und mir wird klar: Das war eine Sprache des Herzens, die alle anderen Sprachbarrieren überwunden hat.
So etwas muss wohl auch an dem Pfingstfest geschehen sein, wie es in der Bibel steht. Da sprechen die Jünger Jesu mit vielen fremden Menschen. Und egal welche Sprache die Menschen sprechen, sie verstehen die Jünger. Vielleicht, denke ich mir, weil sie die Sprache des Herzens gehört und verstanden haben.
Wer sich mit dem Herzen versteht, der hat es jedenfalls leichter, die Sprache des anderen zu lernen und zu verstehen. Sich allerdings so zu verstehen kann man leider nicht machen. Das haben wir später gesehen: Die Andere Familie hat zwar Deutsch gesprochen, aber so verstanden wie mit Jack und Lilly haben wir uns nicht. Schade. Aber toll ist doch, dass unsere Kinder und wir gesehen haben: Die Sprache des Herzens kann Sprachgrenzen überwinden.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18448
weiterlesen...