SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

„Gemeinsamkeiten finden – Unterschiede feiern“. So lautet das Motto der diesjährigen interkulturellen Woche. Jedes Jahr Ende September rufen die Kirchen, die evangelische, die katholische und die orthodoxe Kirche in Deutschland dazu auf. Unterstützt werden sie dabei von den Gewerkschaften, den Wohlfahrtsverbänden, den Kommunen, Ausländerbeiräten und vielen andern Initiativgruppen. Tausende von Veranstaltungen finden überall im Lande statt.

„Gemeinsamkeiten finden“, das leuchtet ein. Denn wir alle, die wir hier in Deutschland leben, haben die Aufgabe dieses Land zu gestalten. Egal ob wir einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Egal ob unsere Eltern oder Großeltern von irgendwo eingewandert sind oder schon immer hier gelebt haben. Egal welcher Religion oder Konfession, welcher Partei oder welchem Verein wir angehören. Gemeinsam  haben wir dafür zu sorgen, dass es gerecht zugeht in unserm Land und die Würde jedes Menschen geachtet wird. Theologisch begründet sich das damit, dass wir alle Geschöpfe Gottes sind. Der Odem Gottes, der Atem der Welt in jedem von uns steckt, egal welche Hautfarbe ein jeder hat.

„Unterschiede feiern“, das hört sich zunächst befremdlich an. Denn wir wollen doch betonen, was uns verbindet, nicht worin wir uns unterscheiden. Dahinter steckt die Angst, dass Unterschiede trennen könnten. Nach der Einstellung: Du bist anders, also will ich nichts von dir wissen. Das muss aber nicht so sein. Im Gegenteil: Unterschiede können auch verbinden. Mit der Einstellung: Du bist anders, also will ich was von Dir wissen, kann uns das, was uns unterscheidet auch zusammenführen. Und die vielen kulturellen Unterschiede: im Essen, im Trinken, im Feiern, im Tanzen, im Glauben und in vielen andern Dingen, machen unser Land bunt. In den Veranstaltungen, die in dieser Woche  landauf landab stattfinden, sind Sie eingeladen, diese Buntheit kennen und genießen zu lernen. „Gemeinsamkeiten finden – Unterschiede feiern.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18343
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