Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Wo steht die Sonne, wenn man einen Regenbogen sieht? Genau über dem Betrachter, hinter ihm, vor ihm oder seitlich von ihm?“
Das war eine Frage in einem Kinderquiz vor ein paar Wochen.
Sie sehen: Der Regenbogen ist auch nicht mehr das, was er einmal war.
Früher war er ein Zeichen Gottes. In der Bibel sagt Gott über den Regenbogen: Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.“ (Gen 9,13).
Heute wissen wir: Ein Regenbogen ist ein optisches Phänomen. Er hat mit Lichtbrechung und Blickwinkel zu tun. Wasser und Licht, Optik und Brechung.
Aber trotzdem: wir sehen einen Bogen, der sich in den Himmel stellt. Der die Erde berührt. Ganz nah, aber trotzdem nicht zu erreichen. Greifbar ist der Bogen nicht. Wir können ihn nicht berühren. Ihn nicht mit nach Hause nehmen. Ihn nicht konservieren. Wie in einer Schneekugel haltbar machen.
Wenn ich mir die Zeit nehme, den Regenbogen zu betrachten, dann staune ich immer noch. Ich sehe seine schillernden Farben, ich bewundere seine zerbrechliche Schönheit, atme die Atmosphäre zwischen Sonne und Regen.
Für mich ist der Regenboten immer noch ein Zeichen Gottes. Er ist das Symbol, das es da eine Verbindung zwischen Himmel und Erde gibt. Dass da jemand ist, der uns sagt: „Ich bin für euch da! Und ihr seid für die Erde da. Ich passe auf euch auf. Und ihr passt auf die Erde auf. Lebt von ihr und mit ihr. Beutet sie nicht aus, sondern sorgt gut für sie. Denn sie sorgt auch für euch.“
Der Regenbogen ist Gottes Symbol. Er erinnert mich an Gottes Versprechen: „Ich bin für euch da! Ich erinnere mich an euch und ihr erinnert euch an mich.“
All das bedeutet mir der Regenbogen. Natürlich ist er nur Tropfen und Licht. Aber ich deute ihn mit meinem Glauben. Und die Sonne? Die Sonne habe ich immer im Rücken, wenn ich den Regenbogen sehe. Denn Gottes Licht scheint auf meinen Weg.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18259
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