SWR3 Gedanken

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 „In den Sommermonaten sind es besonders viele.“ erzählt Giovanna. Sie gehört zur evangelischen Kirche in Italien, sie lebt auf Sizilien. Und es geht ihr um die Flüchtlinge, die übers Meer kommen. Hier überall kommen sie an. Nicht nur auf Lampedusa, sondern an den Stränden, in den Dörfern. „Und zum Glück,“ sagt sie „rettet die italienische Flotte sie inzwischen und treibt sie nicht zurück aufs offene Meer. Also kommen sie hier an. Und dann was soll dann aus ihnen werden? Dass man weggeht, um eine Chance zu haben auf ein besseres Leben, das kennen wir hier in Sizilien gut,“ sagt sie. „Fast alle unsere jungen Leute gehen weg. Sie studieren in Rom, in Florenz oder Mailand. Sie suchen Arbeit in Turin und Bologna. Oft sogar noch viel weiter weg. Denn hier ist nichts. Hier ist keine Zukunft,“ erklärt sie. „Was soll nun also werden aus den Flüchtlingen die hier landen. Die können ja nicht einfach so weiter.“
Die evangelische Kirche in Italien hat sich jetzt entschlossen, neben den staatlichen Camps ein Haus zu mieten und Flüchtlinge aufzunehmen. „Am besten ganze Familien.“ meint Giovanna. „Und dann wollen wir mit ihnen zusammen versuchen, etwas aufzubauen. Hier eine Zukunft für sie zu finden, hier in Sizilien. Sie sind eine Herausforderung für uns, dass wir wieder ernst nehmen, dass es auch auf und für Sizilien selbst Zukunft geben kann.“
Sizilien ist arm und für viele hoffnungslos.
In Scicli wird dieses Haus eröffnet, dieser Ort will ein Ort des Friedens und der Menschenrechte sein.
Und die evangelischen Christen in Scicli sagen:
„Wir waren nie nur für uns selbst da. Aber genau das ist es,was unserer Existenz hier ein Recht gibt.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17874
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