Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Kennen sie die Geschichte von dem kleinen Fisch? Der hat immer das Wasser gesucht. Unruhig schwimmt er umher, taucht auf und ab und hin und her, immerzu bewegt von der einen Frage, ob es wirklich Wasser gibt und wenn ja, wo. Egal wen er trifft, jeder wird gefragt. Aber die meisten sind stumm wie ein Fisch verdrehen nur die Augen und tauchen ab, wenn sie hören was der kleine Philosoph da will. Die Umfrage ist einigermaßen erfolglos. Weil: Die Lachse zum Beispiel  lachen und nehmen es wie sie sind, nämlich ziemlich lachs. Der Haifisch zeigt zwar Zähne sagt  „Hai!“  und grüßt ganz nett, aber das wars dann auch. Ein Wal meint, er hätte keine andere - Wahl als davon auszugehen, dass es sowas wie Wasser gäbe. Aber gesehen, hätt er es noch nicht. Ein Aal schwimmt glatt an ihm vorbei. Der Hering reagiert sogar sauer. Und so geht es dem kleinen Fisch gar nicht gut mit seiner großen Frage. Bis auf einmal eine Welle kommt und den kleinen Fisch an den Sandstrand spült. Da liegt er nun und bekommt keine Luft und schon bald Flossensonnenbrand alles dermaßen heftig, sodass er aus Leibeskräften schreit: Ich will zurück ins Wasser! Und da kommt sie auch schon die nächste LaOla und holt ihn wieder rein ins Vergnügen und gluckert ihn zurück ins sichere Zuhause. Da ist er wieder ganz in seinem Element, der kleine Fisch mit seiner großen Frage samt Antwort, die da lautet: Wasser gibt’s, Wasser gibt es tatsächlich. Aber man merkts erst, wenn man keins mehr hat. „Von allen Seiten umgibst Du mich Gott und hältst deine Hand über mir.“ Sagt die Bibel. Viele Leute treibt die Frage um: Ob es wohl Gott gibt und wenn ja, wo man ihn finden kann. Besonders dann, wenn sie mit ihrem Glauben mal wieder auf dem Trockenen sitzen und mit dem Leben wie es gerade ist ringen. Dann wird die Sehnsucht zurück in die Gottesnähe besonders groß. Und das ist doch schon eine erste Gotteserfahrung.

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