Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Der Hund bleibt hier!“
„Aber Papa, das ist doch mein Hund. Den habt ihr mir doch geschenkt.“
„Trotzdem – der Hund bleibt hier!“
Kennen Sie solche Diskussionen? Ich habe sie neulich bei unseren Nachbarn mitgehört. Die Tochter hat gerade ihr Abitur gemacht. Jetzt will sie studieren, muss umziehen und will ihren Hund mitnehmen.
Für die Eltern ist das hart. Die Tochter geht aus dem Haus und freut sich auf ein neues Leben. Aber die Eltern bleiben zurück. Ihr neues Leben fängt mit einem Abschied an, einem Verlust. Die Tochter darf gehen. Aber der Hund nicht.
Und doch hat die Tochter Recht. Sie hat den Hund zu ihrem 12. Geburtstag geschenkt bekommen.
Mein Nachbar bleibt trotzdem hart. „Der Hund bleibt hier!“
Auch wenn er nicht Recht hat, ich kann ihn verstehen.
Ein Hund gehört irgendwann zur Familie.
Und das Besondere an ihm ist: er freut sich immer so, wenn du heimkommst. Die Kinder finden es irgendwann normal, wenn du kommst. Aber der Hund freut sich immer. Sobald die Tür aufgeht, wedelt er mit dem Schwanz und freut sich.
Ich kann meinen Nachbarn also gut verstehen. Diese Freude, diese Aufmerksamkeit, vor allem, wenn du heimkommst. Der Hund erinnert mich an eine Freude, von der Jesus oft erzählt. An die Freunde Gottes. Gott freut sich wie ein Hund, wenn du heimkommst.
Darüber gibt es ganz viele Geschichten in der Bibel. Und sie sagen alle:
Es kommt nicht darauf an, wo du herkommst oder was du getan hast.
Gott freut sich, wenn du zu ihm kommst. Gott freut sich, wenn du den Weg zu ihm findest.
Du kannst darauf vertrauen, dass er da ist, wenn du nach Hause kommst. Und sich über dich freut.
Ich kann bei meinen Eltern ausziehen. Meine eigene Familie gründen. Und dann ziehen meine Kinder bei mir aus. Aber wir alle sind immer bei Gott daheim. Und Gott freut sich immer, wenn wir heimkommen. Ob mit oder ohne Hund.

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