SWR3 Gedanken

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Voldemort. Eigentlich sprechen die Zauberer diesen Namen ja nicht aus, weil er das Böse verkörpert. Die Zauberer in Harry Potters Welt haben nämlich Angst. Deshalb sagen sie nicht Voldemort sondern stattdessen: "Du weißt schon wer". Auch in der Bibel soll ein Name nicht genannt werden, der Name Gottes. Aber das hat andere Gründe, da geht es nicht um Angst.
Harry Potter jedenfalls hat keine Angst vor Voldemort. Bestimmt auch nicht im neuen Buch "Harry Potter and the deathly hallows" das heute auf Englisch in die Buchläden kommt.
Harry und seine Freunde lassen sich nämlich keine Angst einjagen. Das können wir von denen lernen. Sehr richtig: Man muss das Böse benennen, beim Namen nennen, sonst gewinnt es noch mehr Macht über einen. Das gilt bei Harry wie bei uns. Man muss Probleme und Schwierigkeiten aussprechen und beim Namen nennen, was einem Angst. Dann kann man besser damit umgehen. Wer mit seinem Partner nicht über die Probleme redet, wird irgendwann von ihnen überrascht. Wie aus dem Hinterhalt.
Andererseits: Vieles lässt sich einfach nicht in Worte fassen. Und es gibt auch keinen Namen dafür. Vor allem die schönen Dinge im Leben. Wenn man frisch verliebt ist, zum Beispiel. Oder wenn etwas ja... unbeschreiblich schön ist. Dann will man auch gar nicht reden. Einfach nur dasitzen und staunen. Dann ist jedes Wort zu klein oder zu billig.
Und das ist auch der Grund, warum es in der Bibel heißt: man soll den Namen Gottes nicht aussprechen. Weil uns einfach die Sprache fehlt, das Schöne und Überwältigende auszudrücken und die Freude, die sich mit Gott verbindet.

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