SWR3 Worte

SWR3 Worte

Die so genannte „Goldene Regel“ wurde oft und unterschiedlich formuliert. Zum Beispiel in dem Sprichwort: „Was du nicht willst, das dir man tu, das füg auch keinem andern zu!“ Der Wissenschaftsjournalist Stefan Klein findet eine Version besonders schön. Er schreibt: 

Vielleicht die anrührendste von allen Formulierungen der Goldenen Regel ist die, die der jüdische Philosoph Martin Buber fand: „Liebe Deinen Nächsten, denn er ist wie du.“ Ohne weitere Erklärungen versteht jeder sofort, was mit den schlichten vier Worten „er ist wie du“ gemeint ist. Statt zu mahnen und moralisieren genügt es, eine simple Wahrheit in Erinnerung zu rufen: Gemessen an all ihren Gemeinsamkeiten sind die Unterschiede zwischen den Menschen verschwindend gering. Was auch immer ein anderer tut, was immer in ihm vorgehen mag – es ist uns nicht fremd. Wir haben dieselben Regungen schon selbst erlebt. 

Ein Zitat aus dem Buch „Der Sinn des Gebens“ von Stefan Klein. 

Quelle: Stefan Klein: Der Sinn des Gebens, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010, S. 248

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