SWR3 Gedanken

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1935 wurde die erste Parkuhr der Welt in Oklahoma aufgestellt.
Zeit ist Geld. Den Bürgern von Oklahoma City wurde das schlagartig an einem Morgen im Juli klar. Heute vor 72 Jahren wurde dort die erste Parkuhr der Welt aufgestellt. Von da ab zählte sie unerbittlich jede Minute. Wer Zeit parken wollte, musste für jede Minute dafür Geld zahlen. Zeit ist Geld.
Heute gibt es die klassische Parkuhr kaum noch. Parkscheinautomaten haben deren Dienst übernommen. Aber auch hier gilt: Zeit ist Geld. Und wer zu spät kommt, den bestraft das Ordnungsamt.
Da kann man mal wieder sehen, wie nahe Segen und Fluch nebeneinander stehen. Hätte man im 13. Jahrhundert nicht die Uhr erfunden, würden die Menschen sich heute noch am Sonnenstand orientieren. Erst die Uhr machte die Zeit zählbar und dann auch zahlbar.
Leider funktioniert so eine Parkuhr nicht in andern Dimensionen. Wäre doch toll, wenn es auch für unser Leben eine Art Parkuhr gäbe. Dann könnte man je nach Bedarf und Laune Geld nachwerfen, wenn die Lebenszeit abgelaufen ist. Natürlich kann man da durch gesunden Lebenswandel einiges tun. Aber so richtig in der Hand hat das niemand. Jeder Tag könnte unser letzter sein.
Die Bibel sagt: unsere Zeit liegt in Gottes Hand. Da kann ich kein Geld in irgendeinen Schlitz reinstecken. Ich kann nicht mal sehen, wie viel Zeit mir noch bleibt. Für manche ist das schlimm. Mich entlastet das. Immerhin muss ich mich nicht auch noch darum kümmern. Ich kann einfach mein Leben leben. Ohne auf die Uhr zu schielen. Vergnügt, erlöst, befreit. Zeit ist eben nicht immer Geld. Zeit ist ein Geschenk, zum genießen. Und manchmal steckt in so einem Geschenk ganz viel Leben drin.
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