SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

"Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, Du bist mein." Das steht in der Bibel und viele Eltern wählen das als Taufspruch für ihr Kind. Gott ruft den Täufling beim Namen, das glauben wir. d.h. Gott weiß ganz genau, wer dieser Mensch ist und damit gehört dieser Mensch zu Gott. Oder vielleicht besser der Mensch gehört Gott.
Als Kind haben Erwachsene bei uns auf dem Dorf mich oft gefragte: "Wem gehörst Du denn?"
Dann hab ich gesagt: ich gehöre meinem Vater, dem Heiner Eckert.. Und schon wussten die Leute, in welche Schublade sie mich stecken konnten. Wahrscheinlich wussten sie mehr über meinen Vater als ich, weil sie ihn schon länger kannten, als ich alt war. Das machte mich sogar ein wenig stolz.
Andererseits fand ich die Frage aber auch ärgerlich. Schließlich bin ich ja nicht nur ein Gut, das man besitzen, stolz vorzeigen oder aber verschämt verstecken kann.
Schon als Kind wollte ich ein eigenständiger Mensch und auch ohne meine Abstammung etwas wert sein. Kinder sind eben nicht Besitz der Eltern. Sie sind ihnen nur eine Weile anvertraut, damit sie ihnen ins Leben helfen. Sozusagen nur ausgeliehen.
Der Mensch gehört nicht seinen Eltern. Er gehört Gott. Das glaube ich. Der Mensch gehört zu dem, der das Leben schafft und es erhält. Der Mensch ist in Gottes Hand, im Leben und im Sterben.
Das lass mir gerne immer wieder sagen. Mir hilft das, wenn ich mich total verlassen fühle. Oder wenn alle nur noch den Kopf schütteln und sich fragen: was ist denn das für einer? Wem gehörst denn Du? Ich? Ich gehöre Gott. Gott kennt mich. Ich bin sein.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1753
weiterlesen...