Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Auch Tiere haben einen Namen. Sie heißen nicht nur Hund, Katze, Maus, Wenn sie zu unseren Haustieren werden, mit denen wir leben, dann geben wir ihnen einen Namen. Und das hat eine ganz lange und alte Tradition. Sie kommt im Grunde direkt aus dem Paradies. Denn als Gott die ganze Welt, alle Tiere und Pflanzen und schließlich auch seine Menschen erschaffen hat, da würdigt er sie damit, dass er ihnen Namen gibt. Und den Menschen gesteht er die einmalige Rolle zu, sich  Namen für alles auszudenken. Wörtlich heißt es in der Bibel dazu: „Und Gott machte alle Tiere auf dem Felde und alle Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu den Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte. Denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen.“ Namen sind also wichtig für alles, was lebt.
Als ich vor Jahren meinem Pferd begegnet bin, ganz unverhofft, da hatte der arme Wallach 3 Jahre alt noch keinen eigenen Namen. Also sollte ich ihm einen geben. Und das wurde ein ganz großer Spaß. Denn ich habe mir schnell überlegt, dass er als prächtiger Haflinger, der er nun mal ist, eindeutig Anton heißen sollte. Als ich das dann ganz stolz dem Züchter mitteilte, da hat der nur mit dem Kopf geschüttelt und mich darüber aufgeklärt, dass alle männlichen Vorfahren einen Namen mit ST am Anfang gehabt hätten. Wie Steinadler zum Beispiel. Da habe ich einen Moment lang nachgedacht und  habe den Anton einfach heilig gesprochen also ihn kurzerhand St. Anton genannt. Und so heißt er bis auf den heutigen Tag. Und hört ganz genau hin, wenn er so gerufen wird. Ich glaube nämlich, dass unserem Gott seine ganze Schöpfung heilig ist und deshalb kann es so falsch nicht sein mit dem St. Anton. Ich beruf mich da ganz aufs Paradies.

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