Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Haben Sie ein gutes Namensgedächtnis? Oder stehen Sie auch manchmal vor Leuten und suchen vergeblich den richtigen Namen zu dem bekannten Gesicht. Das kann ganz schön peinlich sein. Und ich glaub auch fast, dass es nicht zu reparieren ist, weil halt angeboren. „Wie war noch mal ihr Name?“ Ach schade! Wenn  wir uns nicht mehr so recht erinnern können aneinander. dann kommt doch  gleich der Verdacht auf, wir hätten uns nicht wirklich wahrgenommen. Gute Erinnerung ist immer auch Wertschätzung. Natürlich weiß ich, wer sie sind. Wie sollte ich Sie vergessen… Jemanden mit genau dem richtigen Namen ansprechen, das macht, dass der andere sich geachtet und wer geschätzt fühlt. Aber wehe, wenn man den falschen Namen sagt. Das geht irgendwie gar nicht. Dann besser gar nichts sagen.
Ein Patient hat mir im Krankenhaus erzählt, wie schlimm es die ersten Tage für ihn gewesen sei, weil er gleich  mit 3 verschiedenen Namen angesprochen wurde. Das hat sein Vertrauen nicht gerade gestärkt.
Oder einmal haben mir trauernde Menschen ganz empört berichtet, dass bei der Beerdigung des Vaters dessen Name andauernd falsch ausgesprochen wurde Sie sind deshalb fast verrückt geworden auf dem Friedhof. Namen sind eine ganz sensible Sache. Sie müssen stimmen. oder sie stimmen eben nicht.
Wir möchten nicht verwechselt werden, wir wollen gemeint sein, wenn jemand uns anspricht. Wahrscheinlich hat sich deshalb auch ein Bibelvers so dermaßen etabliert, wenn wir in der Kirche taufen. Da wird nämlich immer und immer wieder zitiert, dass Gott sagt: „Fürchte Dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ Gott hat also ein gutes Namensgedächtnis.
Also mindestens einer, der weiß, wie ich heiß und wer ich bin.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17515
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