SWR3 Gedanken

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Derzeit befinden sich weltweit rund45 Millionen Menschen auf der Flucht. Etwa15 Millionen von ihnen gelten nach völkerrechtlicher Definition als Flüchtlinge. So die aktuellen Zahlen der UNO Flüchtlingshilfe. Menschen, die ihre Heimat, ihr Zuhause verlassen und sich in eine ungewisse Zukunft begeben müssen. Viele von ihnen wissen nicht, wie lange sie unterwegs sein werden, wo sie ankommen werden oder ob sie überhaupt je irgendwo ankommen werden.

Dass Menschen fliehen müssen, ist leider aus der Geschichte nicht wegzudenken. Bereits die Bibel berichtet von der Flucht der Israeliten aus Ägypten. Wie auch viele Menschen heute flohen sie vor Unterdrückung, Gefangenschaft und einem brutalen Regierungssystem. Ihre Flucht zog sich über Jahre hin, quer durch die Wüste. Woher nahmen sie bloß die Kraft, das durchzustehen?

In der Bibel wird erzählt, dass die Israeliten ihre Kraft aus der Begleitung und dem Vertrauen auf Gott schöpften. Er hat ihnen versprochen, sie sicher in eine neue Heimat zu führen.  Ich bin bei euch! ist seine Botschaft an die verängstigten Flüchtlinge. Und sie vertrauen darauf, dass sie sich nicht zu fürchten brauchen. Dass Gott sie schützen und ihnen helfen wird.

Zum Glück war ich selbst noch nie in der Situation, dass ich flüchten musste. Zumindest nicht im dem Sinn, dass ich gezwungen bin meine Heimat zu verlassen. Aber ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich innerlich fliehe. Vor mir selbst. Vor schwierigen Situationen. Vor meiner eigenen Trägheit oder schlechten Gedanken. Dann wünsche ich mir ebenso wie jeder andere Flüchtling, einen Ort, an dem ich sicher bin. Eine Person, die mir Halt gibt. Endlich ankommen, mich wieder wohl fühlen. In Sicherheit, Geborgenheit. 

Das wünsche ich allen Menschen, die auf der Flucht sind. Vor Krieg, Gewalt, Hunger oder vor sich selbst. Dass Gott bei ihnen ist und in Menschen, die ihnen helfen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17387
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