SWR2 Wort zum Tag

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In einer Ratgeberzeitschrift habe ich Pflege-Tipps für einen schöneren Garten entdeckt. Sieben Regeln gab es da. Ich finde sie so passend, dass ich sie gleich auf mein (Zusammen-)Leben mit anderen Menschen übertragen habe.

Erstens heißt es da, im Garten Gruppen bilden. Also Pflanzen der gleichen Art zusammensetzen, denn sie harmonieren und ergeben ein schönes Bild. Übertragen auf Freundschaften und Beziehungen bedeutet das für mich, Gemeinsamkeiten verbinden und sollen gepflegt werden.

Zweitens gilt es einen Garten mit Rasen zu beruhigen. Ein Garten braucht grüne Oasen und Ruheplätze. Und so ist es auch in jeder Beziehung: Sich Auszeiten gönnen, miteinander schweigen und kurz mal Atem holen tut gut. Für mich gehören zu diesem Kraftholen auch das gemeinsame Gebet und der Gottesdienst dazu.

Wer einen Garten hat, soll Wege einplanen, sagt der Experte. Denn Wege strukturieren den Garten. Es darf ruhig auch mal kurvig sein. Höhenunterschiede machen den Garten lebendiger.

Übertragen auf Beziehung und Partnerschaft heißt das für mich: Gemeinsame Wegstrecken machen im Rückblick zufrieden und glücklich. Und wer gemeinsam Berge bestiegen hat, fasst gerne auch mal neue Ziele ins Auge.

Viertens steht da, ein schöner Garten braucht Kontraste. Große und kleine Pflanzen wirken schön neben hellen und dunklen Pflanzen. „Nutzen Sie die Kraft der Gegensätze nicht nur im Garten“, würde ich sagen.

Wenn ich gute Freunde lange nicht gesehen habe, dann freue ich mich umso mehr auf sie. Und wer in seiner Partnerschaft immer derselben Meinung ist, sollte auch darüber nachdenken, ob es auch mal andere Lösungen gibt und Grenzen setzen.

Fünftens, und das finde ich besonders schön, rät der Experte, im Garten möglichst viele Durchgänge zu schaffen. Also Torbögen, Rosenhecken, Rundbögen aufzustellen, denn sie machen neugierig auf das, was dahinter steckt. Ein Blickwechsel kann da manchmal richtig gut tun.

Liebe ist verschwenderisch. Und das ist der sechste Tipp: Wer einen Garten anlegt, soll großzügig denken. In der Liebe gilt es: Groß vom anderen zu denken. Und: Bei Zärtlichkeiten und Komplimenten ruhig übertreiben. Zum Schluss gibt’s den Garten-Expertentipp: Ornamente im Garten als Blickfang aufstellen. Übersetzt für Beziehungen heißt das: Immer wieder Zeichen der Liebe setzen. Kleine Aufmerksamkeiten oder liebevolle Worte tun gut und lassen meinen Blick liebevoll auf meinem Garten ruhen. Und dann rutscht es mir ganz leicht von den Lippen: Du bist der Allerschönste für mich.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17371
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