SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Bin ich es etwa? Werde ich dich verraten?“ – Erschrocken reagieren sie auf die Ankündigung. Die Freunde kriegen es mit der Angst zu tun.
Jesus entlarvt den Verräter. Judas ist es. Beim gemeinsamen Abendessen macht Jesus deutlich: Ich weiß, was Du vorhast. Du wirst mich an die Feinde ausliefern. Und ich werde dich nicht daran hindern. Ich nehme das hin.
Trotzdem – Jesus schickt ihn nicht weg. Das Tischtuch ist nicht zerschnitten.
Jesus feiert das letzte Abendmahl – auch mit ihm. Mit Judas, dem Verräter. Keiner bleibt außen vor.
Essen und Trinken als Zeichen des Miteinanders – das ist auch heute noch so. Bei uns gibt es kein Familienfest ohne Kuchen. Oder keine Ausstellungseröffnung in der Basilika ohne Sekt und Häppchen.
Wenn wir zusammen essen und trinken, dann teilen wir für einen Moment das Leben miteinander. Und das tut gut.
Auch im Gottesdienst werden Brot und Wein zu Zeichen der Gemeinschaft. Eine besondere Gemeinschaft: Jesus lädt ein an seinen Tisch. Uns heute genauso wie die Menschen damals. Niemand muss außen vor bleiben.
Jesus teilt sich mit in Brot und Wein. Verschenkt seine Gemeinschaft  – und führt so Menschen zusammen, die sich sonst wohl nie kennen lernen würden.
Wenn ich teilnehme an einer Abendmahlsfeier – dann spüre ich: Was für Judas galt, das gilt auch für mich heute. Ich bin eingeladen. Von Jesus selbst.
Ein kleines Stück Brot. Ein kleiner Schluck Traubensaft oder Wein. Als Zeichen der Hoffnung: Was auch immer geschehen mag in deinem Leben. Du bist bei Gott willkommen. Er ist für dich da.
Sich den Glauben schmecken zu lassen, das tut mir gut.

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