SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Ein Esel ersetzt die Staatskarosse. Ein Esel, das war damals so etwas wie ein kleiner Trecker. Das Gefährt der einfachen Leute.
Palmzweige und Kleidung halten als roter Teppich her. Keine Soldaten stehen Spalier. Keine Nationalhymnen werden intoniert.
Dafür sind die Straßen voll. Die Menschen jubeln und singen.
Sie begleiten den, der in die Stadt einzieht, auf seinem Weg – und machen ihn zu einer friedlich-fröhlichen Partyzone:
Hosianna, dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Das ist ihre Hymne. Gotteslob am Wegesrand!
So ist Jesus nach Jerusalem gekommen. Eingezogen in die Hauptstadt Israels. Begleitet von begeisterten Fans mit all ihren Erwartungen.
Der Gegensatz ist deutlich: Jesus zieht nicht ein wie ein Staatschef.
Er zieht ein als der ganz andere, als König der Herzen.
Begleitet von vielen, die ihn kennen und lieben. Und von anderen, die ihn noch nicht kennen. Und die erstaunt fragen: Wer ist der?
Wenn ich die Geschichten aus der Bibel lese, so wie heute die Erzählung vom Einzug in Jerusalem, dann merke ich, wie mich das Lesen verändert.
Es tut mir gut zu sehen, wie sanftmütig Jesus daher kommt. Auf dem Lasttier der Armen, einem Esel.
Damit will er sagen:
So wie ich, so ist Gott.
Gott kommt nicht auf dem hohen Ross daher. Und nicht gepanzert. Gott liebt seine Menschen, er will ihnen auf Augenhöhe begegnen.
In Jesu Nähe spüre ich etwas von Gottes Nähe. Da wird es hell.
In diesem Menschen Jesus bekommt Gott für mich ein Gesicht. Freundlich. Offen. Und das versuche ich dann auch zu sein.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17361
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