SWR3 Worte

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Eine Aufmunterung für alle, die die Fastenzeit anstrengend finden: Selbst der Heilige Antonius – berühmt für sein enthaltsames Leben in der Wüste – wusste es schon: immer nur anstrengen geht auf Dauer nicht. Es braucht auch Zeiten der Entspannung. Eine Legende erzählt folgendes:

Ein Bogenschütze sah einmal den heiligen Antonius, wie er sich mit seinen Brüdern freute. Das missfiel ihm. Da sagte Antonius zu ihm: "Nimm einen Pfeil und spanne den Bogen." Er machte es, und als Antonius es ihm ein zweites und ein drittes Mal tun ließ, sagte der Bogenschütze: "Wenn ich so sehr ziehe, werde ich den Bogen brechen, was mir leid täte." Antonius sagte nun: "So ist es auch mit dem Dienst an Gott; wenn wir uns über das Maß anspannen, werden wir zu schnell gebrochen. Es nützt also, zuweilen in der Strenge nachzulassen." Als der Bogenschütze dies hörte, ging er geläutert weg. 

Quelle: Jacobus de Voragine: Legenda Aurea (Legendensammlung aus dem 13. Jht.), zitiert auf der Homepage von Pfr. Jörg Sieger: http://www.joerg-sieger.de/isenheim/texte/hinweis/i_10g.htm

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17324
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