SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Alle reden übers Wetter, es hat schon großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, wenn auch aus recht unterschiedlichen Beweggründen.
Wer in der Landwirtschaft arbeitet, schaut besonders aufs  Wetter. In alter Zeit sind so die Bauernregeln entstanden. „Bleibt der Winter fern, nachwintert es gern“, sagt eine. Dass die Bauernregeln heute noch zutreffen ist eher ungewiss, denn Wissenschaftler sprechen von einem weltweiten Klimawandel, einer Erwärmung, die auch unser Wetter beeinflusst. Das sehen viele Menschen mit Sorge.
Früher galt ein besorgter Blick zum Himmel auch Gott, weil die meisten Menschen geglaubt haben, Gott würde das Wetter machen. Und je nach dem, wie das Wetter ausgefallen ist, haben sie sich von Gott gut behandelt oder bestraft gefühlt. Deshalb haben sie auch für gutes Wetter gebetet. Den Menschen hat es sicher gut getan zu beten, ihre Sorgen bei Gott abzuladen. (Sie wussten einfach zu wenig über die Entstehung des Wetters.)

Zu  biblischen Zeiten haben extreme Wetterlagen oft die Existenz ganzer Völker bedroht. Von einer Sintflut ist da die Rede, von Dürreperioden, Plagen aller Art oder gewaltigen Stürmen.
Es gibt eine ganze Menge an Episoden in der Bibel, in der vom Wetter die Rede ist.
Doch biblische Wetterbeschreibungen sind oft sinnbildlich zu verstehen. Damit sollen dramatische Ereignisse anschaulicher werden oder Stimmungen unter den Menschen.
Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist, wenn sich der Himmel verdunkelt, als Jesus am Kreuz stirbt…
Auch die Gemütslage Gottes beschreiben die Autoren der Bibel gern mit Wettererscheinungen wie Blitz, Donner oder Sturm.

Ob Wetterextreme, wie in der Bibel beschrieben, tatsächlich zu dieser Zeit vorgekommen sein können, damit beschäftigen sich Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Sie vermuten zum Beispiel, dass die Teilung des Roten Meeres beim Auszug der Israeliten aus Ägypten durchaus eine Art Tsunami gewesen sein könnte. Vielleicht die Sintflut auch?

Aber weltweit sehen Wissenschaftler auch besorgt, dass Hitzewellen, Wirbelstürme und Überschwemmungen in unseren Tagen zunehmen. Sie befürchten, dass wettermäßig so einiges auf uns zu kommen kann, das an biblische Katastrophen erinnert. Als Folge der hohen Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre. Und die wird zweifelsfrei auch von uns Menschen verursacht. Der Taifun, der Ende letzten Jahres über den Philippinen getobt hat, gehört schon dazu.
Es ist höchste Zeit, weltweit alles zu tun, was Menschen in der Hand haben, um solche Katastrophen zu verhindern.
Denn wir sind auch verantwortlich dafür, was nach uns passiert. “Nach uns die Sintflut“ - wohin es führt, nach diesem Motto zu leben, das wissen wir ja bereits.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17216
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