SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Das Leben ist ernst genug. Und absurd dazu, manchmal ungerecht. Aber irgendwann gibt’s einen Punkt, wo man einfach nur noch drüber lachen kann. So wie Sarah.
Eigentlich hatte Sarah nichts zu lachen: sie und ihr Mann waren kinderlos alt geworden. Am Anfang, ja, da hatten die beiden noch gut lachen. Und dann wurde und wurde Sarah nicht schwanger. Mit jedem Jahr, das sie älter wurde, versiegte ein bisschen mehr von ihrer Hoffnung. Aber immerhin- ihre Liebe hatte sie trotzdem zusammengehalten.
Jetzt also waren sie alt, Sarah längst jenseits der Menopause.
Da bekamen die beiden Besuch von drei Männern. Ihr Mann empfing die drei Gäste und Sarah stellte sich geschwind in die Küche. Und während Sarah so in ihren Kochtöpfen rumrührte, hörte sie die drei Männer sagen, dass Sarah schwanger und die Urmutter einer großen Nation werden solle.
Und das war also der Moment, in dem Sarah loslachte. Ich stelle mir vor, wie sie da in der Küche lacht und einfach nur lacht. Über dieses Leben, das nun einmal so ist, wie es ist. Über Gott, der nie das macht, was man von ihm erwartet. Der über Umwege zu Zielen führt, die man sich selber nie ausgesucht hätte. Sarah lässt ihre Erwartungen los, sie verabschiedet sich von der Vorstellung: so hätte ich mein Leben gern gehabt. Und lacht. Ja, so ist es.
Und genau da passiert das Wunder. Als sie gar nichts mehr will. Sie wird schwanger und bekommt einen Sohn.  und sie nennt ihn Isaak, was übersetzt heißt „Er lacht“.
Was für eine verrückte biblische Geschichte. Verrückt und schön.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17077
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