Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Was würden Sie tun, wenn Sie eine Billion Dollar geschenkt bekämen?
Wahrscheinlich erst mal überlegen, wie viele Nullen diese Zahl hat.
Und dann überlegen, was man mit dem Geld alles machen könnte.
So geht es auch John, der Hauptfigur aus einem Roman von Andreas Eschbach.
John erbt eine Billion Dollar.
Geld, das seine Vorfahren vor mehreren hundert Jahren verdient und angespart haben.
Aber er hat nicht nur Geld geerbt. Mit diesem Geld ist auch eine Aufgabe verbunden: John soll für eine gute Zukunft der Menschen sorgen.
Viel Geld. Viel Verantwortung.
Jesus hat mal gesagt: Wem viel anvertraut ist, von dem wird man viel fordern.
Das hat er zu seinen Jüngern gesagt, die überhaupt keine Reichtümer hatten.
Die meisten waren ganz einfache Leute mit einfachen Berufen.
Und doch hat Jesus zu ihnen gesagt: Ihr seid reich beschenkt.
Euch ist viel anvertraut, auch wenn ihr das vielleicht gar nicht merkt.
Ihr habt Talent. Jeder von euch hat Begabungen – die habt ihr geerbt.
Ihr habt Energie und Tatkraft. Gar nicht selbstverständlich.
Euch ist viel anvertraut, deshalb wird man von euch viel fordern.
Jesus meint damit: Alles, was wir haben, ist auch eine Verpflichtung.
Es ist nicht einfach so da. Es ist auch für Andere da, und es soll zum Segen für alle werden.
Eigentum verpflichtet.
Wie bei John und seiner Billion geht es nicht nur ums eigene Wohlergehen.
Es geht auch um eine gute Zukunft für die Anderen, um ein segensreiches Miteinander eben.
Was immer wir geschenkt oder geerbt bekommen haben – wir haben Verantwortung dafür.
Sie wahrzunehmen könnte so aussehen:
Einer, der ein gutes Sprachgefühl hat, bringt den Flüchtlingen in seinem Ort Deutsch bei.
Ein anderer, der viel Zeit hat, engagiert sich in seiner Nachbarschaft.
Und einer, der viel Geld hat, setzt sein Geld für gute Zwecke ein. So macht es John.
Ob er sein Ziel schließlich erreicht, bleibt im Roman offen.
Ein Patentrezept für gelungene Verantwortung gibt es wohl nicht.
Euch ist viel anvertraut, hat Jesus gesagt.
Also setzt es ein – für ein segensreiches Miteinander. Darauf kommt es an.

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