SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

In Trier ist heute wieder Großalarm gleich mehrfach, vermutlich.
Fetter Donnerstag, heißt dieser erste Tag des Straßenkarnevals hier bei uns.
Weiberfastnacht, Weiberdonnerstag, Schwerdonnerstag
und viele andere lokale Namen hat er anderswo.

Trier habe sich am Fetten Donnerstag besonders lächerlich gemacht,
meinten Volksmund und Volksfreund – so heißt die Lokalzeitung;
lächerlicher Weiberdonnerstag meinten sie in den letzten Jahren.
Was lächerlich war? Na, es war fast nichts los
auf dem Hauptmarkt und rundherum in der Innenstadt.
Flaschen und Gläser Mitbringen: Verboten.
Hochprozentige Alkoholika: untersagt.
Strenge Zugangskontrollen der Polizei. Mit Durchsuchungen.
Schulen in der Innenstadt waren geschlossen...

So trafen sich die Karnevalistinnen und Karnevalisten in der Stadtmitte
ziemlich allein – gefühlt jedenfalls;
und übrigens auch ziemlich alkoholarm.
Und fühlten sich verschaukelt und entlustigt.
Wobei – da gab es schon einen Grund dafür.
Vor ein paar Jahren hatten Sanitäter und Kliniken und Polizei gewarnt:
So geht es nicht weiter.
Dutzende volltrunkene Kinder und Jugendliche mussten behandelt werden,
viele mehr oder weniger gefährliche Schnittwunden,
Verletzungen nach Schlägereien...
Es gab ein Sicherheitsproblem. Und eine Gesundheitsgefahr.
Meinte dann auch die Politik.
Also: Verbieten, absperren,
Alkohol aus Kostümjacken und Taschen konfiszieren...

Eine Mehrheit verbucht das alles wohl im Kapitel „nicht lustig“.
Dabei ist es doch eigentlich nur ein Test – eine Herausforderung vielleicht.
Das schaffen die Narren schon noch: fröhlich sein, auch ohne Ströme von Alc!
Und lustig sein ohne Scherben und andere Schäden.

Ich wünsche es ihnen – auch für heute wieder; in Trier und überall.
Denn – Gott sei Dank: Das Leben ist doch schön –
oft genug sogar zum Lachen schön...

Helau und Alaaf und schöne Fastnacht und Fasnet für alle!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17031
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