SWR3 Gedanken

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Sehr geehrte Frau Mustermann,
vielen Dank für Ihre eMail an das Bistum Trier.
Sie beschweren sich darin über Ihren Pfarrer;
wie er die Eltern von Kommunionkindern unter Druck setzt
und kontrolliert, ob die Kinder am Sonntag alle in der Messe waren.
Ich habe Ihre Beschwerde auf dem vorgesehenen Weg weitergeleitet –
als nächstes werden die Vorgesetzten mit Pfarrer N. sprechen...

Solche Mails schreibe ich jede Woche mal – hier die ist natürlich erfunden;
ich kriege alle Mails auf den Schirm, die die Leute ans Bistum schicken.
Mal sind die Glocken zu laut oder läuten zu oft und zu lange;
mal ist die Hecke am Pfarrhaus nicht geschnitten oder zu kurz oder zu krumm,
mal kauft die Frauengemeinschaft den Kuchen zum Seniorenkaffee
immer beim anderen Bäcker ein.
Dann wird der kurze Weg online beschritten –  soll das Bistum regeln...

Wie gesagt: Es gibt da in der Bistums-Behörde Verfahrensregeln;
so eine Beschwerde wird geprüft und hoffentlich beigelegt und erledigt.
Kann aber dauern – ist eine Behörde.
Deswegen ergänze ich meine Eingangs-Bestätigungs-Mail vom Anfang.

Erlauben Sie mir noch einen Hinweis, schreibe ich also:
Im Evangelium – genauer gesagt in Mattäus 18,15 –
da macht Jesus einen Vorschlag, wie Christen mit Konflikten umgehen sollten.
Ich zitiere mal etwas frei:
Wenn Du ein Problem mit einem Bruder hast,
geh doch und rede mit ihm.
Hört er auf dich, ist gut – hört er nicht,
geh noch mal hin und nimm zwei Zeugen mit.
Immer noch kein Erfolg?
Dann stelle ihn öffentlich zur Rede vor der ganzen Gemeinde.
Bekehrt er sich, hast du einen Bruder gewonnen.
Wenn nicht: Schade – aber vergiss ihn...
Sicher haben Sie sich schon danach gerichtet – sonst tun Sie es vielleicht noch?
Freundliche Grüße aus dem Bistum Trier...

Ob sie’s glauben oder nicht: Die Bibel kann helfen.
Wenigstens zwei mal im letzten halben Jahr kamen Antworten wie diese:
Vielen Dank – bitte lassen sie die Beschwerde erst mal liegen –
ich habe mit Pfarrer N geredet – und alles wird gut...

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17027
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