SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Heute ist der Weltradiotag. Die UNESCO hat ihn ausgerufen. Sie will damit deutlich machen, dass das Radio für das Verbreiten von Nachrichten ein ganz wichtiges Medium ist. Denn für ein Radio ist überall Platz: In der Küche, im Auto, auf der Arbeit, im Schwimmbad, überall hören die Menschen Radio. Und deshalb bin ich froh, dass wir als Kirchenleute – so wie jetzt gerade - auch im Radio sind. Und so versuchen - so gut es uns gelingt – auch Gott ins Radio zu bringen.

„Muss das wirklich sein?“ Werden sie vielleicht denken. „Gott gehört in die Kirche. In der Politik, in der Schule und in den Medien hat er nichts zu suchen. Und bei mir zuhause soll er mich gefälligst auch in Frieden lassen.“ Das ist aber genau das Problem: Gott will den Menschen nicht in  Frieden lassen. Weil er genau weiß, wenn ich sie in Frieden lasse, kommt nur Unfriede raus. Die Geschichte Gottes mit dem Menschen – aufgeschrieben in der Bibel – ist eine große Geschichte davon, dass Gott die Menschen einfach nicht in Ruhe lässt. Er mischt sich immer ein. So schickt er ungefragt im Alten Testament seine Propheten, wenn Unfriede oder Ungerechtigkeit herrschen. Damit die im Namen Gottes den Führern des Volkes die Meinung sagen. Auch Jesus selbst mischt sich immer wieder ein. Er lässt sich nicht in den sakralen Bereich einer Kirche – pardon Synagoge - einsperren. Er predigt überall, auf Straßen, Plätzen, in Häusern, auf Bergen und auf dem Feld, bei großen Festen aber auch im privaten Bereich der Familie.

Das Wort Gottes will überall hin, schon in biblischen Zeiten und heute natürlich auch. Und eine gute Art überall hinzukommen, ist nun mal das Radio.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16961
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