SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Manchmal war es ein Drama –
wir hatten sooo großen Hunger,
stürzten an den Tisch;
aber nichts da: erst gehst du dir die Hände waschen!
Bei unseren Kindern haben wir’s, glaube ich, eher nach dem Motto gemacht:
Dreck reinigt den Magen; wird schon nicht so schlimm sein.
Jedenfalls müssen wir nicht um ungewaschene Hände streiten.
Jesus muss in der Bibel.
Eines Tages kommen die Tugendwächter angelaufen und petzen:
Deine Freunde und Schüler waschen sich die Hände nicht, bevor sie essen.
Sie sind unrein...
Und unrein – das heißt „krank an der Seele“.
Da sind sie bei Jesus an den Richtigen geraten.
Nichts, was in den Menschen herein kommt, kann ihn unrein machen.
Das kommt nur bis in den Magen und wird wieder ausgeschieden.
Es erreicht sein Herz nicht – da ist Jesus ganz optimistisch.
Das würde man angesichts bestimmter Praktiken im Profisport
heute vielleicht ein bisschen anders sehen;
Doping ist unsauber und macht den Sport so unsauber wie den Sportler.
Aber das ist eine moderne Fragestellung -
obwohl: Jesus beantwortet sie schon auch mit.
Also: was macht den Menschen denn unrein?
Da gibt er noch eine unerwartete Antwort:
Unrein wirst du durch manches, was aus dir herauskommt:
Böse Gedanken, Diebstahl, Betrug, Neid; Verleumdung, Unvernunft –
seine Liste ist noch viel länger. Mord steht drauf und einiges andere.
Er kannte die Menschen. Er hat gewusst: Kein Mensch ist ganz ohne.
Und tatsächlich: Das alles vergiftet die Menschen innerlich.
Macht sie unfähig, miteinander friedlich zu leben.
Gegenmittel? Schlägt Jesus in dieser Szene nicht vor.
Aber so wie er mit Freunden und Gegnern umgegangen ist,
kann ich sein Gegenmittel doch erkennen:
Überwinde das Böse lieber durch das Gute –
nach der Regel hat er gelebt und geliebt.
Und seine Schüler im Zweifel
auch schon mal mit ungewaschenen Händen zu Tisch gebeten.
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