SWR3 Gedanken

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Wer den Alltag genießt, kann das Festmahl schmecken…
Was gehört für Sie zu einem richtig guten Frühstück? – Speck mit Rührei? Tomaten? Und warme, frische Brötchen? Wurst oder Käse? Oder eher kleine Pfannkuchen mit Ahornsirup?
Manchmal wird bei uns der Frühstückstisch zur Festtafel. Da stehen dann ganz viele Köstlichkeiten zur Auswahl. Besonders am Wochenende oder im Urlaub.
Unter der Woche geht es karger zu. Ich genieße den Wechsel, wenn es denn möglich ist. Den Wechsel zwischen festlichem Frühstücksbuffet und alltäglichem Graubrot. Der Wechsel macht’s.
Das ist mit der Spiritualität im Prinzip genauso. Auch da gibt es jede Menge Graubrottage. Kleinigkeiten, die mich nicht aus den Latschen hauen, die aber mein Gottvertrauen stärken: Das freundliche Augenzwinkern der Kassiererin. Der Lichtstrahl am Wolken verhangenen Himmel. Ein Satz aus der Bibel, bei dem ich denke: Okay, immerhin, das hier, das hast du verstanden.
Basisernährung des Glaubens ist das. Wenig spektakulär. Aber notwendiger Alltag, auch - um das Besondere schmecken – entdecken -  zu können.
Denn manchmal, da spüre ich: Gott ist mir nahe. In einem Kirchenlied etwa, das ich im Gottesdienst singe und das meine Seele berührt und die Leere füllt. Oder in einem Wort, das zu mir spricht, als sei es nur für mich geschrieben. Ein Satz aus der Bibel kann das sein. Oder die Mail von einem guten Freund.
Das ist wie ein Festmahl für die Seele. Und ich weiß mich geborgen.
Mein Tipp: Genießen Sie auch das Graubrot des Alltags, um das Festmahl schmecken zu können.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=16705
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